Die Wallfahrtskirche St. Servatius auf dem Streichen ist wohl das bedeutendste Kunstdenkmal im gesamten bayerischen Achental, Das heutige Langhaus stammt aus der Zeit zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert (um 1300) und hat teils romanische, teils gotische Stilformen. Es wird vermutet, dass es unter der Verwendung von Baumaterial der als Steinbruch genutzten Streichenburg errichtet wurde, 1440/50 wurde der Chor und die Sakristei angebaut und das Langhaus renoviert und ausgemalt. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde der Chor ausgemalt (1503/13) und neue Altare und ein neues Chorgestühl wurden angeschafft (1523/24), 1666/67 kam in die Kirche ein neuer frühbarocker Hochaltar. Der alte Hochaltar wurde an die Stelle des alten Seitenaltars gesetzt, der in die Kirche von Schwendt (in Tirol) gebracht wurde. 1685 wurde die ursprüngliche Holzdecke durch ein "Stucknetzgratgewölbe" ersetzt und alle Wandmalereien wurden übertüncht. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in der Kirche kaum etwas verändert, da die ehemalige Wallfahrtskirche immer mehr in Vergessenheit geriet (durch das Versiegen einer heilkräftigen Quelle - Servatiuswasserls, die im Kirchenraum entsprang). Diesem Glück ist es zu verdanken, dass wir heute ein einmaliges Kunstdenkmal im südbayerischen Raum haben. Dem geistlichen Rat aus Schleching Herrn Eduard Pichler gelang es die fast vergessene Kirche wieder in den historischen Zustand zurück zu versetzten. Pichler ließ 1942/44 (von Hans Pfohmann und STEFAN FISCHER) und 1954 die Fresken, soweit möglich freilegen und ließ die Altäre sorgfältig restaurieren. Der alte Hochaltar kam an seinen ursprünglichen Platz wieder zurück und der Hochaltar von 1666/67 wanderte nach Söllhuben / Simssee, Seit 1997 wurde die Streichenkirche jeweils in den Sommermonaten gründlich restauriert, Bei den Arbeiten wurden die Malereien vorsichtig gesäubert. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Malereien wieder im alten Glanz erstrahlen.
Die wertvollen Kunstobjekte in der Wallfahrtskirche St, Servatius auf dem Streichen sind durch ein Gitter vor Vandalismus geschützt worden, leider kann der Besucher aus diesem Grund die Fresken und Altäre, vor allem die im Chor nur von ferne bzw. überhaupt nicht sehen. Aus diesem Grund ist dem Kunstliebhaber empfohlen; bis zum nächsten Gottesdienst in der Kirche zu warten, um sich vor dem Gottesdienst die Kunstobjekte aus nächster Nähe anschauen zu können, Trotz Gitter ist der Besuch in diesem Kleinod im Achental ein einmaliges Erlebnis und der Kunstinteressierte sollte sich etwas Zeit nehmen, um die anmutende Stille dieses Ortes in sich aufnehmen zu können.
Die Mauer, die auf der Seite der Sakristei den Berg befestigt und von der man einen schönen Blick auf den Wilden Kaiser und das Almgebiet um die Bäckeralm hat, gehört vermutlich zu der Befestigungsanlage des Mittelalters. Die Mauer ist heute 23 Meter lang und 4 Meter hoch.
Der Gasthof unterhalb der Kapelle war das ehemalige Mesnerhaus der Bergkirche, Ein Haus an dieser Stelle wurde 1435 erstmals urkundlich erwähnt. 1949 und 1954 wurde das Gebäude zum Gasthaus umgebaut. Einen besonderen Flair strahlt die "gute Stube" im Berggasthaus aus, die urigen eingerichtet ist und Erinnerungen an das Leben zu früheren Zeiten aufkommen lässt.