Einst führte ein wildromantischer Wanderweg zwischen Glashütte
und Schlottwitz durchs Müglitztal.
Es ging teils auf gemauerten Stützen, teils auf
Stahlkonstruktionen direkt an oder über der Müglitz
entlang, deren Reste noch heute zu sehen sind. Sogar beim Bau der
Normalspurbahn wurden an den
Brückenköpfen wiederum kleine Brücken anbetoniert, um den Weg
begehbar zu halten. Immer wenn
ich durch´s Tal fahre oder zu Fuß unterwegs bin, schaue ich nach
den Überresten und in die
vergangene Zeit zurück. Leider hab ich jedoch noch nichts
Mündliches oder gar Schriftliches über
diesen Wanderweg in Erfahrung bringen können.
An einer der schönsten Stellen war eine Bank, von der aus man
zum Wittigschloss hinüber sehen
konnte, der Zufluchtsort des Raubritters Wittig, von dem
allerdings nichts mehr zu sehen ist. Zwei
Metallstützen der Bank waren noch vorhanden. Wie schön muss man
dort gesessen haben.
Ich wollt es wissen, stopfte meinen Rucksack voll Werkzeug und
klemmte mir paar Bretter unter die
Arme und siehe da: Scheeen!
Leider hat die Sache einen Haken. Die Metallkonstruktion, auf
der der Weg an der Bank vorbei ging,
hängt müde an der Felsklippe.
Also packte ich mir noch mein altes Kletterseil, eine
Strickleiter, einen Flaschenzug, ein Paar
wasserfeste Kletterschuhe, Gummistiefel, Badehose, Badehandtuch
und weis der Kuckuck was noch
alles in den nächsten Rucksack. Ich hab ganz schön geschwitzt.
Oh Schreck!
Als ich wieder am anderen Flussufer stand, sah ich unter der
Bank meine Brotkapsel liegen. Da war
noch mein neues Notizbuch nebst Bleistift und einigen anderen
Utensilien drin.
So schön der Blick auf das Wittigschloss auch war, ich war
durchgeschwitzt und KO und wollte nur
noch nach Hause. So liegt meine Bemmbixe immer noch unter der Bank
und wartet auf Besuch.
Wenn ihr auch mal auf´s Wittigschloss sehen wollt, kommt bitte
immer mindestens zu zweit und bei
niedrigem Wasserstand der Müglitz, sonst müsstet ihr über die
Gleise und das ist zu gefährlich und
verboten! Auch bei Eisgang kann´s gefährlich werden, das Wasser
ist hier auf 20 m bis zu 1,50 m tief!
Von ca. 13 bis 16 Uhr scheint im Sommer die Sonne zwischen den
Bäumen durch und man kann im
Glasklaren Wasser baden.
Und das alles auf eigene Gefahr!