Auch das Ausweichquartier der Station 3 hat nun das Zeitliche gesegnet, daher befindet sich Station 3 nun leider nur noch in Sichtweite der Gromow'schen Wohnung.
Es gab einen Erpresser, der Lösegeld wollte, aber leider keinem Bescheid sagte. Dass der Cache danach voll mit Übelriechendem war, ist sicher Zufall. Es gibt eine neue Dose.
Mein Name ist Wladimir Iwanowitsch Gromow, ich bin ein russischer Chemiker und hoffe, dass Dich meine Nachricht erreicht.
Es war im Juli 1989, vor fast 20 Jahren. Ich hatte gerade mit meiner Arbeit beim Institut für angewandte Raketenchemie begonnen, als ich für ein geheimes Sonderforschungsprojekt in die Außenstelle nach Berlin-Altglienicke versetzt wurde. Ich sollte dort extrem leistungsfähige Raketentreibstoffe entwickeln, mit denen man Raketen bis zum Mars schicken konnte.
In den folgenden Jahren machte ich dort einige bahnbrechende Entdeckungen, die leider auch bei anderen Stellen Beachtung fanden, wie ich später feststellen musste.
Kurz nach meiner Versetzung nach Altglienicke suchten mich zwei Herren in meinem Labor auf, die sich als Mitarbeiter der Institutsverwaltung ausgaben. Sie sagten Sie wollen sich mit mir am Folgetag nochmals treffen, um mit mir über weitere Forschungsgelder zu sprechen. Dafür sei es unabdingbar, dass ich ihnen umfassenden Einblick in Forschungsergebnisse gewähre. Da meine Arbeiten größter Geheimhaltung unterlagen, sollte ich von einem Fahrer abgeholt werden.
Als ich abends über den Tag nachdachte, fielen mir einige Ungereimtheiten auf. So z.B. der eigenartige Akzent der beiden Herren, die Vorgabe mich samt meiner Forschungsergebnisse abzuholen und die Tatsache, dass sie keinen Besucherausweis bei sich trugen.
Ich beschloss zur Sicherheit mein Notizbuch zu verstecken, um meine Ergebnisse für die Nachwelt zu erhalten – würde man mich damit aufgreifen, würde ich mit Sicherheit in große Schwierigkeiten geraten. In der Umgebung meines Wohnhauses versteckte ich noch einen Hinweis, damit ich oder eine Person meines Vertrauens das Notizbuch retten kann.
Am folgenden Tag kam ich auf meinem Weg zum Labor noch einmal am großen Prüfstand vorbei. Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass ich ihn sah. Im Labor vernichtete ich alle entbehrlichen Dokumente, nur das Nötigste behielt ich. Kurz vor dem vereinbarten Termin sah ich wie sich vier Männer gewaltsam Zugang zum Gelände des Laboratoriums verschafften.
Ich habe mich also nicht getäuscht. Es war nun höchste Zeit und ich nahm die verbleibenden Dokumente und flüchtete im letzten Moment durch einen Kabelschacht und konnte mich in mein Heimatland absetzen.
Ich denke, dass es nun an der Zeit ist, dass meine Forschungen veröffentlicht werden. Ich bin inzwischen schon zu alt um noch lange Reisen zu machen und mich auf die Suche zu begeben.
Vielleicht kannst Du mein Notizbuch noch retten. Ich habe damals eindeutige Hinweise am Labor, am Raketenprüfstand und in der Nähe meines Wohnhauses hinterlassen, die nur von Eingeweihten zu deuten sind. Ich hoffe, dass sie nach so langer Zeit noch zu finden sind.
Nimm meine Spur bei N 52 25.006 E 13 33.612 auf, wo ich einst durch den Kabelschacht geflüchtet bin und bringe ein Periodensystem mit.
Wladimir Iwanowitsch Gromow