Pechkohle
Peiting
English description
below
Geschichte
Vor Kurzem (erdgeschichtlich gesehen), genauer
gesagt im
Oligozän, einem
Zeitabschnitt vor 36-24 Mio. Jahren - im
Tertiär, lag das
heutige Peiting im westlichen Randbereich eines tropischen
Meeres.
Bild: Bay. Landesamt für Umwelt
Es muss hier damals also ähnlich wie in den heutigen
Everglades (Florida, N 25° 50.150 W 81°
24.750) ausgesehen haben.
Natürlich gab es da reichlich anderes Getier, das sich seit Ende
der Kreide, also
nachdem die Saurier das zeitliche gesegnet hatten, ausbreiten
konnte und in vielen neuen Arten aufkam.
Das Tertiär war von starken Klimaveränderungen geprägt und speziell
im Oligozän war es hier feucht-warm, wie sonst nur im
Tropenhaus im Botanischen Garten München (N 48°
09.810 E 011° 30.135).
Im Rahmen tektonischer Veränderung der Gesteinsmassen
(Molasse) der
Alpen kam es zur Auffaltung der Schichten (süddeutsche
Faltenmolasse).
Nördlich der Alpen bildete sich ein "Trog", in dem sich der
westliche Teil der
Tethys, die sog.
Paratethys ausbreitete
und später vom Mittelmeer abgeschnitten wurde.
Bild: Bay. Landesamt für Umwelt
Die Erde war über die Jahrmillionen unruhig und durch die
Erdbewegungen kam es, dass das Wasser des tropischen Meeres sich
hier vielfach ausbreitete und wieder zurückwich. Dadurch veränderte
sich der Randbereich, der sogenannte
Brackwasserbereich,
immer wieder. Sande , Mergel (Sedimentgestein aus Ton und Kalk),
Tone und Pflanzenreste wurden hier abgelagert und sind als die
sogenannten Cyrenenschichten
benannt, nach der dort häufig vorzufindenden
Muschel Cyrena convexa (heute: Polymesoda
convexa). Vor allem der wechselnde
Wasserstand in den bewachsenen Randzonen sorgte dafür, es dort zu
sehr großen Mengen abgestorbener Pflanzen kam.
Bild: Bay. Landesamt für Umwelt
Diese Pflanzenreste wurden schnell mit Feinsedimenten bedeckt und
weil sie dadurch nicht verrotteten, bildete sich in Jahrmillionen
daraus die hier vorkommende
Pechkohle. Weil diese
Veränderungen in kurzen Zeitabständen geschahen, sind die
Kohleflöze nicht sehr
mächtig (dick).
Pechkohle ist eine Art der
Braunkohle, die einen
deutlich höheren Heizwert als andere Braunkohlearten hat (Pechkohle
= 21-23 MJ/Kg, Braunkohle 6,5-13 MJ/kg).
Geschichte
Kohleabbau
Bereits seit 1580 ist der Kohleabbau hier am
Bühlach in "Peutingen" (Peiting) nachweisbar.
Größere Bohrungen nach abbauwürdigen Kohlevorkommen im Jahre 1914
führten 1920 zu ersten
Abteufungen (erstellen
senkrechter Förderschächte) und 1922 zum Kohleabbau in 236m Teufe
(Tiefe unter Grund). In den Folgejahren kam man an immer tiefer
liegende Sohlen bis im Jahre 1953 das Ende bei 813m unter Grund
erreicht wurde. Den höchsten Belegschaftsstand erreichte man 1957
mit 929 Beschäftigten und die höchste Jahresförderung mit über
300.000 Tonnen wurde 1961 erreicht.
Erst ab 1960 wurde die Kohleförderung mechanisiert,
bis dahin waren Bergmänner in zum Teil arg beengten Verhältnissen
in Handarbeit am Werk. Im Jahre 1968 wurde der Kohleabbau hier
schließlich eingestellt.
Besichtigung
Mit dem hier dargestellten nachgebildeten
Stollenmundloch soll
allen Interessierten ein Einblick in ein Kohlevorkommen (Flöz)
sowie ein Überblick über dessen Entstehung und den Kohleabbau in
Peiting gewährt werden. Das Vorkommen wurde bei den Bauarbeiten zur
Umgehungsstraße entdeckt und man entschied sich, dieses zu erhalten
und zugängig zu machen.
Aufgabenstellung:
Vor dem "found
it"-Eintrag sind mir die Antworten auf diese Fragen zu senden und
die Freigabe ist abzuwarten! Der Eintrag kann jedoch bereits als
"write note" eingegeben werden.
1. Wie viele Kohleflöze
hat man im oberbayerischen Kohlerevier gezählt und welche Nummer
trägt das Flöz, das hier zu betrachten ist?
2. Neben der Muschelart,
die hier so häufig vorkommt gibt es auch noch eine Schneckenart,
die hier vermehrt gefunden wurde.
Wie heißt diese
Schneckenart (deutscher und lateinischer
Name)?
3. In der Landkarte der
Gegend, die beim Stollenmundloch hängt, ist ein Bereich in roter
Farbe gekennzeichnet.
Wie wird dieses rot
gekennzeichnete Gebiet genannt (zwei Wörter)?
4. Ein Foto mit dem
Vorkommen bzw. dem Stollen im Hintergrund, auf dem Ihr als Besucher
(möglichst mitsamt einem GPS-Empfänger oder dem Ausdruck dieser
Beschreibung) erkennbar sein müsst, ist auf jedem Fall
erforderlich.
Alle drei Fragen lassen
sich vor Ort beantworten!
Bituminous coal
Peiting
History
A short time ago (geological speaking), more
exactly in the Oligocene, a period 36-24 million years ago - in the
Tertiary period, the today's Peiting laid in the western rim of a
tropical sea.
It must have looked here at that time like in the today's
Everglades (Florida, N 25° 50.150 W 81° 24.750).
Of course there were lots of other creatures which to itself since
end of the Cretaceous, so after the saurians became extinct, could
spread out and arose in many new kinds.
The Tertiary period was marked by strong climate changes and
especially in the Oligocene it was warm humid climate, as usual
only in the tropical house in the botanical garden Munich (N 48°
09.810 E 011° 30.135).
Within of the tectonic change of the rock masses (Molasse) of the
Alps it came to the Folding of the layers (South German
Folding-Molasse). To the north of the Alps a "trough" was built, in
to itself the western part of the Tethys, the so-called Paratethys
spread out and was cut off later by the Mediterranean Sea.
The earth was in motion over the millions of years and by the earth
movements it came that the water of the tropical sea often spread
out and stepped back again. The border area, the so-called
"brackish water area" thereby changed, over and over again. Sand,
marls (sediment of tone and lime), tone and plant remains was
deposited here and is named as the so-called Cyrene-layers, after
the shell often to be found there, Cyrena convexa (today:
Polymesoda convexa). Above all the varying water level in the
covered border areas caused, that it came there large amounts of
dead plants.
History of coal mining
Since 1580 the coal mining is provable in the
Bühlach in "Peutingen" (Peiting).
Wildcat wells after recoverable coal deposits in 1914 led in 1920
to the first sinking (provide of vertical hauling shaft) and in
1922 to the coal hauling in 236 m depth. During the subsequent
years it came to deeper and deeper recumbent brines till in 1953
the end was reached with 813 m depth. The highest staff state was
reached in 1957 with 929 employees and the highest annual support
with more than 300,000 tonnes was reached in 1961.
Not till 1960 the coal hauling was mechanised, till then miners
were in partly badly cramped relations in manual work.
Here in 1968 the coal mining ended finally.
The site
With the reproduced gallery mouth shown here an
insight into a coal deposit (seam) as well as an overview about his
origin and the coal mining in Peiting should be granted to all
enthusiasts. The deposit was discovered at the construction work to
the bypass road and it was decided to receive this.
Requirements:
Before
you log a "found", you have to send me the answers for this
questions and wait for my admission, but you can already set a
"write note" after your visit.
1. How many coal seams
(Kohleflöze) were found and counted in the Upper Bavarian coal
district (oberbayerischen Kohlerevier) and which number was given
to the seam here?
2. Beside the kind of
shells which seems here so often there is also a kind of snail
which was found here often. How is this kind of snail (German and
Latin name) called?
3. In the map of the
area, which hangs with the gallery mouth, an area is marked in red
colour. How is this red marked area called (two
words)?
4. A photo with the coal
seam or the gallery mouth in the background on which you are as a
visitor (the best together with a GPS-receiver or a printing of
this description) is required on every case.
All answers can be found
at the site!