Die Raben und Krähen bilden zusammen die Gattung
Corvus in der Familie der Rabenvögel
(Corvidae).
Die Gattung umfasst 42 Arten. Die größeren
Vertreter werden als „Raben“, die kleineren als
„Krähen“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich
jedoch um keine biologische Unterscheidung (Taxon).
In Europa kommen der Kolkrabe, die Aaskrähe, die Saatkrähe und die Dohle
vor.
Als das Krähen bezeichnet man weiter auch den
typischen Vogellaut, den neben
Rabenvögeln auch andere Vögel von sich geben, etwa
Haushähne und andere
männliche Fasanenvögel.
Die Bezeichnung Krähe ist in fast allen indogermanischen Sprachen ein
lautmalerischer Name, der ihre typischen Lautäußerungen nachahmt. Im
Althochdeutschen nannte man
diesen Vogel krâwa, im Mittelhochdeutsch wurde er zur
krâ, kraeje, kreie oder krowe und
das Altslawische kennt ihn als krâja.
Rabe ist mit mittelhochdeutsch rabe, althochdeutsch hraban, niederländisch raaf,
englisch raven und
altisländisch hrafn
verwandt. Es stammt von der lautmalerischen Wurzel ker, von
der auch Harke und krächzen abgeleitet ist. Die
Wurzel ahmt scharrende, raschelnde oder kratzende Geräusche
nach. Der Rabe ist damit also ein Krächzer.
Die auffälligen Krähen und Raben spielen weltweit eine
Rolle in Sagen und Märchen. Demnach haben alte Götter und
Könige ihre Weisheit, Intelligenz und Flugfähigkeit
genutzt. Parallel dazu spielen diese Vögel auch eine Rolle im
Volks- und Aberglauben. In
vielen Märchen zum Beispiel ist häufig vom weisen
Wanderer „röiven“ (altdeutsch) die Rede, welcher
verirrten Wandersleuten den richtigen Weg weist (und oft ein paar
Tipps mit auf die Reise gibt). Bekannt sind die Grimmschen
Märchen Die sieben Raben
und auch Die Rabe.
In der nordischen Mythologie symbolisiert der Rabe die Weisheit, der Gott Odin hatte stets die beiden Kolkraben Hugin
und Munin bei
sich, die auf seinen Schultern saßen und ihm berichteten, was
auf der Welt vor sich ging. König Artus soll in einen Raben verwandelt worden
sein. Dem griechischen Gott Apollon waren die Raben heilig (siehe
Koronis). Nach der
Christianisierung galt der Rabe in Europa aufgrund seiner
mystischen Bedeutung bei den Vorgängerkulten als ein
böses Tier.
Eine Rolle spielt die Krähe auch in nordamerikanischen Indianer-Märchen,
wo sie im Gegensatz zu westafrikanischen Märchen eine
positive Rolle innehat. In Indien begleiten Krähen die
Göttin Kali. In
christlichen Sagen ist die Krähe der Bote des Heiligen
Oswald. Hexen und Zauberer
vermögen sich in Krähen zu verwandeln, ein Motiv, das der
Kinderbuchautor Otfried
Preußler sehr ausführlich in seinem Buch
Krabat aufgegriffen hat, sowie
die Macher des Märchens Rumburak.
Bis in die heutige Zeit sind Raben und Krähen beliebte
Tiere für Lyrik, Prosa, Filme und Lebensart. Beispiele
dafür sind mehrere Gedichte und Filme mit dem Titel
Der Rabe, die Comicreihe
The Crow, die Band Corvus Corax und die Kinderbuchfigur des
kleinen Raben Socke.
Der Volksmund
äußerte früher die Überzeugung, dass die
Krähe das Weibchen des Raben sei. Ihre schwarze Farbe
erklärte man sich durch eine Verfluchung. Ihre hässlichen
Jungen hätten einen so schweren Kopf, dass sie mit dem Schwanz
zuerst aus dem Ei kröchen. Schlüpften sie später als
Gründonnerstag aus dem Ei,
würden sie zu Dohlen.
Einer Legende nach droht der englischen Monarchie ein
katastrophales Ende, wenn die auf dem Tower of London lebenden Raben diesen
verlassen. Deshalb werden dort eigene Raben gehalten. Damit die
Raben auch im Tower bleiben, werden die Flügel gestutzt.
Dagegen wird der im Kyffhäuser verborgene Kaiser
Barbarossa sein Reich erneuern,
wenn keine Raben mehr dort fliegen.
Trotz ihrer bemerkenswerten Fähigkeit, Wörter und
kurze Sätze sprechen zu lernen, werden heute kaum noch Raben
oder Krähen als Heimtier
gehalten. Zwar kann einem die Keckheit der Raben lästig
werden, doch für den Verhaltensforscher Konrad Lorenz überwogen eindeutig die
Freuden der Rabenhaltung:
„Wenn ich auf einem Spaziergang in den Donauauen den
sonoren Ruf des Raben höre und auf meinen antwortenden Ruf der
große Vogel hoch droben am Himmel die Flügel einzieht,
in sausendem Falle herniederstürzt, mit kurzem Aufbrausen
abbremst und in schwereloser Zartheit auf meiner Schulter landet,
so wiegt dies sämtliche zerrissene Bücher und
sämtliche leergefressenen Enteneier auf, die der Rabe auf dem
Gewissen hat.“ (Konrad Lorenz: Er redete mit dem Vieh,
den Vögeln und den Fischen. dtv, München 1964)
Ergänzend sollte man sagen, dass die Haltung von
Wildvögeln (speziell Rabenvögel) einer besonderen
Erlaubnis bedarf. Diese muss in Deutschland normalerweise im
zuständigen Landespräsidium beantragt werden. Der Antrag
wird in der Regel an die untere Landschaftsbehörde
weitergeleitet, von welcher dann die erforderlichen Voraussetzungen
für eine Genehmigung mitgeteilt werden. Um mit dem Antrag
erfolgreich zu sein, bedarf es im Regelfall des Nachweises einer
geeigneten Unterbringung für den Vogel sowie vogelkundlicher
Kenntnisse (Falknerschein o. ä.).
Auswilderungsfähige Rabenvögel dürfen nur unter sehr
strengen Vorgaben gehalten werden.
Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge sind Raben und
Krähen die Vögel mit der größten Intelligenz.
Beispielsweise zeigen sie in Experimenten die Fähigkeit,
komplexe Handlungen im Voraus zu planen. Beim Verstecken von Futter
zeigen sie sowohl große Merkleistungen, als auch die
Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen. Ein Rabe
scheint zu wissen, dass ein Futterversteck nur dann sicher ist,
wenn er beim Verstecken nicht beobachtet wird. Zudem legen sie ein
erstaunliches Lernverhalten an den Tag (z. B. Herstellung von
Werkzeug, Nutzen des Straßenverkehrs zum Knacken von
Nüssen und Früchten). Weiterhin wurden sie dabei
beobachtet und gefilmt, wie sie auf stark befahrenen Straßen
auf das Grünsignal der Ampel warteten bis sie die so
bearbeitete Nahrung von der Straße holten. Kurz nachdem das
Verhalten bei einem Individuum festgestellt worden war, wurde es
auch in einem Radius von mehreren Kilometern um den Entdeckungsort
herum beobachtet. Dies wird als Beweis für ein bisher ungeahnt
schnelles Lernvermögen interpretiert. Häufig sieht man
sie auch als Begleiter von Wölfen oder anderen Raubtieren, um
diesen dann, mit ihrer berüchtigten Frechheit, in Gruppen die
erlegte Beute abzujagen. Die Universität Bochum führte auch
ein Experiment durch, bei dem Raben ein roter Punkt aufgeklebt
wurde. Nachdem sie sich im Spiegel sahen, versuchten sie sich den
Punkt vom Hals zu picken. Sie verstanden also, dass sie gerade nur
ein Abbild von sich selber sehen - eine Leistung, zu der z. B.
Katzen nicht in der Lage sind.
Hier gibt es noch eine Hörprobe des possierlichen
Tierchens.
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundedergartenvoegel/die40haeufigstengartenvoegel/03692.html
Ein Naturschutzgebiet ist ein streng
geschütztes Gebiet. Die Definition von Naturschutzgebieten
erfolgt in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch oder
auf Grundlage von Gesetzen. Umgangssprachlich bezeichnet der
Begriff Naturschutzgebiet darüber hinaus alle Schutzgebiete in Natur- und
Landschaftsschutz.
Als Naturschutzgebiet werden häufig Gebiete ausgewiesen,
welche für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt, oft auch
für landschaftliche und erdkundliche Eigenarten von Bedeutung
sind. Ziel ist es, Pflanzen- wie auch Tierarten in ihrem Verbreitungsgebiet unter
Schutz zu stellen. Als Naturschutzgebiete werden auch Flächen
ausgewiesen, wenn sie aus wissenschaftlichen oder
naturgeschichtlichen Gründen, wegen ihrer Einzigartigkeit oder
besonderen Schönheit als schützenswert gelten. Es handelt
sich dabei oft um Biotope wie
etwa Moorlandschaften,
Heideflächen, Gebirgslandschaften oder Wälder.
In Naturschutzgebieten ist die landwirtschaftliche Nutzung, das
Verlassen der öffentlich gekennzeichneten Wege wie auch das
Entfachen von Feuer meistens
untersagt.
Deshalb bleibt auf den vorgesehenen Wegen von und zum Cache. Der
Weg muss nicht verlassen werden.