Das Tauglgries ist eine der letzten Wildflusslandschaften der nördlichen Kalkalpen.
In diesem Gebiet kann man einzigartige, großräumige Umlagerungsstrecken und Furkationsstrecken eines Flusses bestaunen. Verbauungen fehlen fast vollständig. Typisch dafür sind ausgedehnte, vegetationsfreie Schotterflächen.
Der Transport von Geröll und Schwebstoffen hängt von der Wassermenge und dem Gefälle ab. Aus diesem Grunde führt ein Fluss bei Hochwasser besonders viel Matierial mit, das bei Abnahme der Strömungsgeschwindigkeit zum Teil liegenbleibt. Zur Ablagerung von Kies- und Sandbänken kommt es deshalb besonders in Flussabschnitten mit nachlassendem Gefälle. Je nach Strömungsgeschwindigkeit bzw. Neigung der Talsohle bilden Flüsse Furkationen (= Verzweigungen, von lat. furca = die Gabel) oder Mäander (griech. Name für den stark gewundenen Fluss Menderes in der heutigen Türkei). Furkationen sind Ausdruck stärkerer Neigung der Flusssohle bzw. nachlassenden Gefälles.
Die Taugl ist im ersten Abschnitt nach der Römerbrücke in den bankigen Fels eingeschnitten. Der anschließende Bachlauf ist von Laubwald überkront. Dann weitet sich das Flussbett in der Folge zum das Landschaftsbild beherrschenden, breiten Schotterbett mit dem sich ständig umlagernden, seichten Flusslauf.
Trotz umfangreicher Auskiesungen hat sich eine weitgehend intakte Wildflusslandschaft erhalten. Bei extremen Niedrigwasser versickert die Taugl vollständig.
Die Taugl hat eine wichtige Funktion als Geschiebezubringer zur Salzach.
Große vegetationsfreie Sand- und Kiesbänke bieten Lebensraum für eine speziell angepasste Tierwelt, die auf offene Bodenstrukturen spezialisiert ist.
Das Tauglgries wurde als geschützter Landschaftsteil und Europaschutzgebiet (Natura 2000 Gebiet) ausgewiesen und darf deshalb in den gekennzeichneten Bereichen zwischen dem 1. April und 31. Juli nicht betreten werden.