Taranderei, der Frühling, der
ist da. Ich könnte jubeln vor Wonne. Die Sonne lacht – manchmal – und alles niedere Getier beginnt zu
kreuchen und zu fleuchen. Also
entschloss ich mich, etwas zu unternehmen. Nein, nicht, dass Sie
jetzt denken, ich wäre ein Unternehmer geworden. Ich wollte nur
einen Spaziergang unternehmen. Mit dem ersten Hahnenschrei machte
ich mich am Sonntag auf die gestopften Socken, nachdem ich mir ein
paar Schuhe darüber gestülpt hatte.
Es war wunderschön, so durch
die Wälder Polsums zu ziehen. Mit reiner, klarer Stimme trällerte
ich ein Liedchen in den sonnigen
Morgen. Ich freute mich über die Krähen, die um mich herum zu Hauf
strömten. Einige dieser munteren schwarzen Gesellen setzten sich
vor mir auf den Boden, schauten mich aus ihren dunklen Augen
wissend an und wackelten mit den Ohren.
Einen Landsmann, der laut in
sich hineinlachend am Wegesrand stand und müßig tat, fragte ich, ob
hier alle Kreaturen so zutraulich seien. Da lachte er noch lauter
und noch tiefer in sich hinein und
sagte: „Die sind nicht zutraulich. Aber wenn Sie so laut
krächzen, dann glauben sie, Sie seien einer von
ihnen.“
Mit einer unmutigen Bewegung
verscheuchte ich das lästige Gesindel. Aber meine Sonntagslaune
ließ sich dadurch nicht rauben. O
nein! Ich stülpte die Lippen nach vorn und brachte sie dadurch in
eine spitze Form. Diesem Instrument entlockte ich nun eine Folge
hoher Töne, ließ geschickt einige tiefe einfließen und formte
daraus muntere Weisen und Lieder.
Ich hatte mir ein nagelneues
feuerrotes Buschklepperhemd und eine Schlapphose angezogen. Beide
flatterten unternehmungslustig im Winde.
Auf einmal hörte ich hinter
mir ein unmutiges Schnauben. Ich blickte mich um, die Ursache zu ergründen.
Da sah ich, wie mir zwei
riesige Hörner, an denen ein Stier befestigt war, nacheilten. Mit
scharfem Blick erkannte ich den Unwillen in den Augen des
Tierchens. Also hub ich an, meine Beine in möglichst schneller
Folge den sonntäglichen Boden treten zu lassen.
„Nur gut“, dachte
ich einmal und hielt meine Beine weiter in kreiselnder Bewegung.
„Nicht verzagen“, dachte ich ein andermal, als sich mir
ein Stacheldrahtzaun in den Weg stellte, den ich ohne mit der Zucke zu wimpern übersprang,
nicht ohne meine Hose fein säuberlich an den Haken zu
befestigen.
Ich war in Sicherheit,
stellte ich mit Erleichterung fest. Und auf welch schönem,
sammetweichen Rasen ich mich hier befand! Nein, es bestand kein
Zweifel, eine Million Mücken können sich nicht irren: hier war es
schön!!!
Flugs machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Unterwegs wiegelte ich noch einige Spaziergänger zu einem Gespräch
auf. Ich rauchte mit ihnen noch eine Zigarette gegen das Fliegen
(wer wird denn gleich in die Luft gehen?) und fühlte mich so
richtig wohl in meiner Haut.
Es geht eben nichts über
einen geruhsamen Spaziergang.
Hilfestellung für die
Koordinaten:
N xx xx.xx0 E 00x 0x.xxx
Es handelt sich nicht um die echten Koordinaten. Studiere den Text
und du wirst sie erkennen..
Der Cache lädt zu einer Radtour rund um
Polsum ein.
Er ist gut kombinierbar mit den anderen Polsumer
Caches.
Es handelt sich um eine Anliegerstraße.
Bitte Stift mitbringen!
Die Lösung kannst Du
hier überprüfen:
GEOCHECHER
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