„Lead me into your darkness
David…“, hallt es durch meinen Kopf und
schweissgebadet reist es mich aus dem Schlaf. Ich weiss nicht woher
die Bilder stammen, bin mir nicht sicher was Traum und was
Realitaet zu seien scheint.
Ich setze mich in die Kueche, rauche eine Zigarette und denke an
Lucy und meine kleine Familie. Sie haben mich vor einem Jahren
verlassen als wir in Coswig waren. Ich bin im staedtischen
Krankenhaus aufgewacht, man hatte mich bewusstlos und
blutueberstroemt auf der Strasse aufgefunden… einige
Kratzer, Platzwunden, Knochenbrueche und Prellungen. Wahrscheinlich
hatte mich irgend so ein Penner angefahren und Fahrerflucht
begangen. Ich schaue auf die laut tickende Wanduhr, sie zeigt 04:00
Uhr, genau wie damals als ich im Krankenhaus aufwachte. Wieder
schwirrt Lucy durch meinen Kopf, meine wunderbare kleine Lucy. Sie
hat wahrhaftig etwas Besseres als wie mich verdient, ich war oft
ein widerliches egoschwaches Arschloch… als ich aus dem
Krankenhaus kam, habe ich nach ihr und den Kindern gesucht, keine
Spur. Auch die Polizei konnte mir nicht helfen, solange es keine
Anzeichen für ein Verbrechen gäbe! Wahrscheinlich wollte sie nicht
gefunden werden…weder von mir noch von sonst einen der sie
zu mir bringen würde. Ich muss die suche von vorn beginnen…
ihr sagen wie sehr ich alles bereue. Vielleicht endet dann mein
nächtlicher Horror. Nur Ruhe finden, das ist das einzige was ich
will und das Gewissen erhalten das es ihr und den Kindern gut geht.
Ich packe alles nötige zusammen und mache mich auf dem Weg nach
diesem Coswig wo damals meine Erinnerungen verschwanden.
Gleich bin ich da, fahre auf der langen Hauptstraße entlang. Meine
Gedanken drehen sich, mir wird heiß und kalt, Bilder über Bilder
und ich kann sie nicht zuordnen…suche nach Erinnerungen wo
wir uns damals eventuell aufgehalten haben. Mir wird übel muss
rechts ran fahren, raus aus dem Wagen, es engt mich alles so sehr
ein…nachdem ich mich meines Mageninhaltes entledigt habe,
greife ich wieder zur Zigarette. Ruhe im geistigen Wirrwarr! Vor
dem Wagen habe ich mich nieder gelassen…hole einige Male
tief Luft, stehe nahe einem alten Schwefelwerk! Die Bilder dieser
hässlichen Stadt bedrücken mich, machen mir schreckliche Angst.
Verdammte Erinnerungen, wo bist Du nur Du wunderbare Lucy? Habe das
Gefühl Dich spüren zu können…was haben wir damals hier nur
gewollt?
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