Skip to content

Sühnekreuz Senden #2 - Underground Traditional Cache

This cache has been archived.

TuJu-TGID: Nachdem der ein oder andere Cacher vor Ort doch gründlicher gesucht hat und dabei verschiedene Kabelschächte auseinander genommen wurden, wird der hier mal archiviert.

More
Hidden : 5/23/2010
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Ein Cache aus der Serie "Sühnekreuze in Deutschland" - nachdem das Kreuz die meiste Zeit hinter verschlossenen Türen weilt, findet ihr die Dose im "Keller" dieses Gebäudes. Wenn man aber vor dem Haupteingang des Gebäudes stehend durch das rechte Fenster Richtung rechte vordere Ecke schaut, kann man evtl. einen Blick auf das Kreuz erhaschen.

!!! tägliche Öffnungszeiten 6.00 - 24.00 Uhr !!!

!!! Bitte Stift mitbringen !!!


Die Dose liegt an den oben angegebenen Koordinaten, nur eben im "Untergrund" - also zuerst oben grob die Richtung ausloten, dann sollte es im Untergrund keine Probleme geben


Auch wenn es hier viele Kameras gibt, wird man beim Bergen der Dose nicht von diesen beobachtet


Für dieses Sühnekreuz gibt es neben einer Beschreibung auch eine Geschichte, die den Hintergrund dieses Kreuzes näher erläutert:

Der ursprüngliche Standort lag an der Kreuzung der Ortsverbindungswege Senden-Weiler mit Aufheim-Wullenstetten. 1905 wurde es im Garten des Dr. Müller/Wullenstetten (Römerstraße 59) aufgestellt. Heute befindet sich das Kreuz im Bürgerzentrum Senden. In der Gemarkung Aufheim heißt die Flur noch heute "Am Kreuz". Die Ausmaße des Kreuzes betragen: H=96; B=73; D=24. Das Material ist Kalktuff. Über das Kreuz ist folgendes bekannt: Noch 1610 wurde in der Kirche Aufheim ein Jahrtag mit Seelenmessen gehalten zum Gedächtnis an einen angeblich schon im 13.Jh. durch einen Grafen von Kirchberg im Streit erstochenen Junker Konrad von Aufheim. Vom Totschläger wurde das Steinkreuz errichtet. Nach der jährlichen Messe, an welcher auch der in Weiler ansässige Maier teilzunehmen hatte, musste der Pfarrer den amtierenden Priestern und dem Maier und seiner Maierin eine Mahlzeit nach Gebühr entrichten, wobei der Maier dem Pfarrer pro praesentia 2 Pfd. Heller aufzuerlegen hatte. Der Pfarrer seinerseits musste dem Maier "ein gebratenes Hühnlein samt einem roten Wecken" mit auf den Heimweg geben. Der Junker Konrad könnte zur Familie Höslin gehört haben (Poppa 1984). (Wischenbarth 2007)



Sühnekreuze sind mittelalterliche Steinkreuze. Der wahre Aufstellungsgrund ist nur von den wenigsten bekannt. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13. Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen. Oftmals sind bei diesen Steinkreuzen Waffen eingeritzt, die als Mordwerkzeuge gedeutet werden. Wurde jemand im Streit oder anderweitig ohne Absicht getötet, musste der Schuldige mit der Familie des Opfers einig werden. Es wurden zwischen beiden Parteien privatrechtliche Sühneverträge abgeschlossen.

Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist der, dass in katholischer Zeit die Vorübergehenden angehalten werden sollten, Fürbittgebete für den ohne Sterbesakramente zu Tode gekommenen zu halten. Deswegen gibt es in evangelischen Gegenden schlagartig etwa ab 1530 keine Steinkreuzsetzungen mehr. Gleichermaßen wichtig ist jedoch die Einführung der Peinlichen Halsgerichtsordnung, der so genannten Carolina durch Karl V. im Jahre 1532. Damit wurden die privatrechtlichen Sühneverträge durch ein landesherrliches Gerichtswesen abgelöst. Auch dies ist durch das plötzliche Aussetzen der Sühneverträge in den frühneuzeitlichen Akten gut nachvollziehbar.

Beide Dinge gemeinsam - die Einführung der Reformation in den entsprechenden Gegenden und die Einführung der Carolina hatten zur Folge, dass künftig keine Sühnekreuze mehr gesetzt wurden. Jüngere Steinkreuze in katholischen Gegenden können durchaus noch dem mittelalterlichen Fürbittgedanken folgen; in evangelischen Gebieten handelt es sich aber nunmehr um einfache Gedenksteine (Nach Mord, Totschlag, Unfall, Pest usw.), die allerdings wesentlich seltener gesetzt wurden.

Ab 1300 soll es deshalb üblich gewesen sein, am Tatort oder dort wo es die Angehörigen wünschten, ein steinernes "Sühnekreuz" aufzustellen. Es sind Oberpfälzer und sächsische Sühneverträge erhalten geblieben, in denen ausdrücklich die Setzung eines Sühnekreuzes vereinbart wird.

Es ist sicher falsch, von den Steinkreuzen generell als "Sühnekreuzen" zu reden. Sie konnten auch von Angehörigen nach einem tödlichen Unfall - oder wie in Zittau im Jahre 1392 schriftlich bezeugt - als Dank für eine mildtätige Stiftung eines Kuttenberger Bürgers zur Ausbesserung einer gebirgsüberschreitenden Fernstraße nach Gabel gesetzt werden.

Man glaubt aber auch, dass einige als Grenzzeichen, Richtungsweiser, Freisteine, Pestkreuze oder als Gerichtskreuze dienten. Über interessante und merkwürdige Zusammenhänge zwischen Steinkreuzen und anderen weltlichen und kirchlichen Denkmälern schreibt Karl Bedal in einer 1986 erschienen Schrift. Trotz verschiedener Meinungen und intensiver archivarischer Forschungen umgibt diese groben und massigen Kreuze aber immer noch ein Hauch des Geheimnisvollen und Rätselhaften.

Die Initiatoren dieses Caches bedanken sich bei den Administratoren der Web-Site

www.suehnekreuz.de

welche der Verwendung der Web-Daten explizit zustimmen und sich über die Bereitstellung von GPS-Koordinaten und anderen Ergänzungen freuen.


Und…….:

Sollte Euch einmal ein Steinkreuz am Wegesrand auffallen, geht nicht achtlos vorbei sondern protokolliert Standort, Ausmaße und Material. Vielleicht könnt Ihr gar über die Geschichte dieses Kreuzes etwas herausfinden und es an www.suehnekreuz.de schicken. Natürlich seht vorher nach, ob dieses Kreuz bereits protokolliert ist. Oft fehlen hier noch die GPS-Daten, die Ihr den Administratoren nachreichen könnt.

Natürlich könnt Ihr auch an der Cache-Serie teilnehmen und an oder bei Eurer Entdeckung einen Cache platzieren. So wird’s gemacht:

Den hier vorliegenden Text kopieren (natürlich nicht die spezifischen Cache-Daten)

Als Überschrift immer "Sühnekreuz__ ORT" wählen

fertig…….

Additional Hints (Decrypt)

Pn. mjrv Zrgre ubpu vz Xnoryfpunpug va qre Aäur rvarf Srhrezryqref [Bitte die Dose wieder genau so verklemmen]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)