Stemmerter
Betstellen 1
Kleine Kirche
Errichtet um 1470, im historischen Stadtkern von
Burgsteinfurt, Kirchstraße 10
schlichter spätgotischer Saalbau
Die Kleine Kirche wurde in den Jahren 1471 bis 1477 auf dem
Gelände eines ehemaligen Burgmannhofes errichtet. Seit dieser Zeit
ist sie die Stadtkirche, wogegen die Große Kirche für die
Bauernschaften kirchlicher Mittelpunkt ist. In der Kleinen Kirche
fanden bis zum Jahre 1807 die Ratswahlen und die Wahl des
Bürgermeisters statt.
Der schlichte spätgotische einschiffige Saalbau mit
5/8-Schluss besitzt eine eigenwillige und in dieser Region
einmalige Fassade. Die beiden Strebepfeiler werden am Giebel
spitzbogig zusammengeführt und tragen einen kleinen Achteckturm,
der mit Sandsteinplatten gedeckt ist. In Anlehnung an den
ursprünglichen Zustand wurde die Fassade bei der letzten
Renovierung 1985 verputzt, um sie vor weiterer Witterung durch
schädliche Umwelteinflüsse zu schützen. Das Gebäude war nach einem
Bombenangriff in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges völlig
ausgebrannt und wurde in den 50er Jahren wiederhergestellt. Im
Zuges dieser Renovierungsarbeiten baute man ein neues
Kreuzrippengewölbe aus Schwemmstein mit Tuffsteinrippen ein, das an
den Außenwänden durch Strebepfeiler gestützt wird. Mit dem ersten
Strebepfeiler an der Nordseite verbunden ist ein kleiner Turm, der
die Treppe zum Glockenstuhl enthält.
Die Anlage für das Kreuzgewölbe stammt aus gotischer Zeit,
ausgeführt wurde im 15. Jahrhundert allerdings eine flache Decke.
Im 19. Jahrhundert bestand die Decke aus einer Holztonne. Nach 1945
wurde nach dem ursprünglichen Befund mit querrechteckigen
Rippengewölben auf Konsolen neu eingwölbt. Auf Anweisung des
Landeskonservators verzichtete man beim Wiederaufbau auf die
Empore, die bis 1945 vorhanden war. Auch wurde die Kanzel, die
früher hinter dem Altar in der Mitte stand, an die Seite
verlegt.
Die großen Fenster, die den Raum angenehm hell machen, haben
Fischblasenmaßwerk. Eines von ihnen enthält das farbige Wappen des
Fürsten, der noch heute Patron der Kirche ist. Das Fenster hinter
dem Altar bekam ein eingelegtes Kreuz aus Glas, ein Zugeständnis an
die nach 1945 hierher gekommenen Vertriebenen.
Unter diesem Fenster steht an der Außenseite der Kirche ein
Gedenkstein für den im 17. Jahrhundert in Burgsteinfurt tätigen
Pastor Speckmann, der während einer Pestepidemie vielen
Gemeindemitgliedern geholfen hat.
Text und Bild Copyright by
Steinfurt-Touristik
Achtung:
Im Cache befindet sich eine Zahl, diese benötigt ihr zum loggen des
Cache "Kommende"