Im Jahre 1245 ließ Graf Diether V. von
Katzenelnbogen zum Schutz des St. Goarer Zolles die Burg errichten
und baute sie in kurzer Zeit zu einer der stärksten Burganlagen im
Mittelrheingebiet aus. Bereits 10 Jahre nach Baubeginn konnte
“Rheinfels” 1255 gegen ein stattliches
Heer des Rheinischen Städtebundes über ein Jahr lang erfolgreich
verteidigt werden.
Aus der ursprünglichen Zollburg wurde im folgenden Jahrhundert
das immer bedeutender werdende Verwaltungszentrum der Grafen von
Katzenelnbogen, die durch eine geschickte Finanz- und
Heiratspolitik zu einem der führenden Geschlechter am Mittelrhein
aufstiegen.
Durch den Bau der Burg Neukatzenelnbogen (heute kurz
“Katz” genannt) auf der anderen Rheinseite, im 14.
Jahrhundert, wurde die Bedeutung der Burg Rheinfels noch erhöht, da
nun die Grafen eine wirksame Rheintalsperre ausüben konnten.
Als 1479 das Geschlecht der Grafen von
Katzenelnbogen auf der Höhe seiner territorialen Machtenfaltung
ausstarb, fiel die Burg Rheinfels an die Landgrafschaft Hessen.
Unter den hessischen Landgrafen wurde “Rheinfels” zu
einem prunkvollen Renaissanceschloss umgebaut und mit den
Außenanlagen zu einer der stärksten Festungen Deutschlands
erweitert.
1692 konnte “Rheinfels” als einzige
linksrheinische Festung gegen die angreifenden Truppen Ludwig des
XIV. erfolgreich verteidigt werden. Als aber 1794
die Festung kampflos der französischen Revolutionsarmee übergeben
wurde, war das Ende dieser stolzen Burg gekommen.
1796/97 wurden die Außenwerke und die Burg
gesprengt.
1812 wurde “Rheinfels” versteigert
und diente ab 1818 bis zum Erwerb der Ruine
1843 durch Prinz Wilhelm von Preußen, dem späteren
Kaiser Wilhelm I., als Steinbruch für den Wiederaufbau der Festung
Ehrenbreitstein in Koblenz.
Der Besucher, der heute “Rheinfels” besichtigt, ist
überrascht von der Ausdehnung dieser Ruinenanlage, von dem Gewirr
an Wehr- und unterirdischen Minengängen, die heute noch teilweise
begehbar sind. Ein Bild über die Bedeutung der Burg auf
militärischem wie kulturellem Gebiet rundet aber erst ab, wenn sich
der Besucher im Museum im ehemaligen Kapllenraum die alten Pläne
und historischen Ansichten der einst stolzen Feste anschaut.
(weitere Informationen bei Wikipedia)
Wir empfehlen den Zugang über den Hansenweg (N50° 09.323 E7°
42.212), der die äußeren Befestigungsanlagen der Burg erschließt.
Über die Sames-Schanze, eine offene Geschützstellung, die im 17.
Jahrhundert in den Fels geschlagen wurde, erreicht man in wenigen
Minuten das Versteck und im weiteren Verlauf des Weges gelangt man
dann auch zur Burg.