Reichsarbeitsdienstlager Lähden
In Lähden wurde im Jahre 1934 mit den Planierungsarbeiten für ein freiwilliges Arbeitsdienstlager hier an der Berßener Straße begonnen. Dabei stieß man auf dem Gelände auf vorgeschichtliche Funde vor allem aus der Mittleren Bronzezeit (ca.2500/2200-1300 v. Chr.). Die geborgenen Artefakte, darunter blaue Glasperlen, Bronzeohrringe und Urnen, wurden von dem eigens aus Hannover angereisten Ausgrabungsteam mitgenommen; sie befinden sich heute im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover. Der Eingang zum Lagerbezirk war mit einem Schlagbaum versperrt; links daneben befand sich ein Durchlass für Fußgänger. Hinter dem linken Eingangspfeiler stand ein Wachhäuschen, das immer mit einem Wachposten besetzt war. Der Exerzierplatz befand sich in der Mitte des Lagers, rechts und links von Holzbaracken begrenzt: 4 Mannschaftsbaracken, die je 45 Arbeitsmännern Unterkunft boten, außerdem eine Wirtschaftsbaracke mit Küche und Vorratslager, eine Verwaltungsbaracke sowie eine Baracke zur Unterbringung der Kleidung und des Arbeitsgeräts. Außerdem war noch eine Waschbaracke vorhanden sowie eine Gemeinschaftslatrine. Schließlich befand sich am Rand des Lagers noch eine Art Freilichtbühne mit einem rechteckigen „Altarstein“, an dem ebenfalls die RAD-Symbole „ Spaten und Ähren“ sowie das Hakenkreuz angebracht waren (in Resten noch erhalten). Auf dem benachbarten Exerzierplatz wurden Fahnenparaden , Sonnenwendfeiern und Fackelzüge abgehalten; Mystik und Symbolik des Dritten Reiches dienten vor allem der suggestiven Vertiefung des arischen Weltherrschaftswahns.
Bernause851
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