Die Moltkeeiche
Sie ist benannt nach dem preußischen Generalfeldmarschall Helmuth Graf v. Moltke, der auf seinem Weg zum Kuraufenthalt im Wildbad Gastein am 6. Juli 1871 das Kurbad Bad Reichenhall besuchte. Kurz zuvor waren in Berlin die Siegesfeierlichkeiten nach der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges erfolgt. Obwohl über die Art von Moltke’s Aufenthalt nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist, erzählte sich der Volksmund schon bald, die Eiche an der „Eichenallee“ sei der Lieblingsplatz des bedeutenden Feldherren gewesen. In einem Reiseführer 1892 erstmals veröffentlicht, wurde die „Moltkeeiche“ zur gängigen Bezeichnung.
Die Eiche gehörte im germanischen Altertum zu den am meisten verehrten Bäumen und stellte zu v. Moltke’s Zeiten das Sinnbild deutscher Wesensart dar. Sie galt als Symbol für Festigkeit, Treue und Strebsamkeit – Tugenden, die man im Zeitalter des Imperialismus oft und gerne mit der deutschen Nation in Verbindung brachte.
"Im Kriege wiegen die Eigenschaften des Charakters schwerer als die des Verstandes und Mancher tritt auf dem Schlachtfeld glänzend hervor, der im Garnisonsleben übersehen wurde." v. Moltke
Helmuth Karl Bernhard Graf v. Moltke (1800 – 1891) wurde 1858 Chef des preußischen Generalstabs und zeichnete sich im Dänischen, Deutschen und Deutsch – Französischen Krieg durch geniale strategische Leistungen aus. Nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871 galt Moltke als Garant für die militärische Unantastbarkeit Deutschlands.
"Fester Entschluß und beharrliche Durchführung eines einfachen Gedankens führen am sichersten zum Ziel." v. Moltke