Heute, etwa ein halbes Jahrhundert später kramte ich wieder mal in meinen Kindheitserinnerungen, besuchte diesen Ort und stellte fest, es hat sich hier fast nichts verändert.
Nur unser kleines "Aussichtstürmchen", welches sich oben rechts auf der Plattform befand (die Betonfüße sind noch zu sehen) das nach einem tragischem Unglück gegen Ende 1960 durch die Gemeinde abgetragen wurde und das Geländer mit ihren Pfeilern über dem Kellereingang sind nicht mehr vorhanden.
Aber;
Noch immer spielen hier Kinder, führen eine Unmenge an "Schlachten" und verteidigten nun "ihre" Festung mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen ihre "Feinde"!
Mein Fazit: ------- Hier gehört unbedingt ein Cache hin!
Aber was ist, oder was war das denn nun für ein Ort, dem ich heute einen Cache widmen möchte?
Eine Holländerwindmühle!
Um1375 wurde Erstmals eine Mühle an der Erpe erwähnt.
Damals beschenkte der Wittelsbacher Markgraf Otto die Berliner Kirche mit der Mühle Dolewitz.
Es handelte sich hierbei um eine Wassermühle, die cirka 400 Jahre existierte und
1797 ausbrannte.
Der Besitzer des Rittergutes Dahlwitz der Kammerherr von Marshall ließ im Jahr
1799 unweit der Chaussee Berlin-Küstrin (die heutige B1-B5) eine Holländermühle errichten und legte damit den Grundstein für die Besiedelung des später, südlichsten Ortsteils von Neuenhagen.
Diese Mühle gab diesem Wohngebiet damit auch seinen Namen.
"Holländer"!
die Holländermühle (um 1925, Archiv K. Hildebrandt)
Wann der "Holländer" sein Mühlrecht verloren hat, oder den Mühlbetrieb einstellte konnte ich nicht mehr ergründen. Aber seit dem war die Mühle ihrem Verfall preisgegeben.
Der "Holländer" wurde schließlich zur Bauernwirtschaft und ging 1912 in den Besitz von Oberstleutnant Curt Panse über, der ihn zu einem Gestüt ausbaute.
Er hat den Mühlensockel mit einer flachen Betondecke überdacht (heute noch zum Großteil erhalten) und das so entstandene Gebäude als Pferdestall genutzt.
Die verkohlte Kellerdecke wurde (entgegen der Meinung von einigen Bürgern) nicht durch "Lagerfeuer" von jugendlichen "Vandalen" verursacht, sondern die Feuerwehr von Neuenhagen hat dort in DDR-Zeiten einige ihrer Löschübungen durchgeführt!
Leider ist heute nicht mehr zu rekonstruieren, wie die Mühle früher tatsächlich einmal ausgesehen hat!
Es werden 5 Typen von Holländermühlen unterschieden;
- Erdholländer:
ebenerdig gebaute Holländermühle, die Flügelenden nahe dem Erdboden. Auch Grundsegler (ndl.grondzeiler) genannt.
- Wallholländer (Bergholländer):
anstelle einer Galerie wurde die Mühle auf einem künstlichen Erdwall errichtet. Das brachte das Flügelrad höher in den Wind, die Flügel waren vom künstlichen Erdwall erreichbar. In den Niederlanden bergmolen oder auch grondzeiler genannt.
- Durchfahrt-Holländer (Keller-Holländer):
eine Abart des Wallholländers. Man kann mit Fuhrwerk oder Traktor auf der einen Seite in den Mühlensockel hinein und an der anderen Seite wieder hinaus fahren. Mitten in der Durchfahrt, quasi im Mühlenkeller, werden dann die Mehl- oder Getreidesäcke mit dem mühleneigenen Hebezug auf- und abgeladen.
- Galerieholländer:
durch die erheblich größeren Bauhöhen mancher Holländerwindmühlen war es nicht mehr möglich, die Flügel oder den Steert zu erreichen. Beides musste zur ordnungsgemäßen Bedienung der Windmühle möglich sein. Man erfand deshalb eine Art umlaufenden Balkon oder Galerie, von der Flügel wie Steert und Bremse bedient werden konnten. Diese Typen werden als „Galerieholländer(mühlen)“ (ndl. stellingmolen) bezeichnet.
- Turmholländer:
konisch aus Backsteinen und/oder Bruchsteinen gemauert, sowohl rund als auch mehrkantig (Zyklopen); in den Niederlanden nie torenmolen (Turmmühle) genannt, das sind dort gedrungene Windmühlen mit meist zylindrischem oder leicht konischem Mühlenturm (nur vier dort erhalten), sondern als stenen grondzeiler (Steingrundsegler), stenen bergmolen (steinerne Bergmühle), stenen stellingmolen (steinerne Galeriemühle) u. a. bezeichnet.
Es gibt auch viele Mischformen:
Ein Turmholländer kann als Kellerholländer (Durchfahrtholländer), Galerieholländer oder als Wallholländer ausgeführt sein. Ebenso gibt es Galerieholländer mit einer Durchfahrt.
Eine eindeutige Typisierung ist deshalb mitunter recht schwierig und hängt stark von dem bevorzugten Aspekt des Betrachters ab.
Eine Sonderform ist der oft als „Dachholländer“ bezeichnet Mühlentyp einer auf ein bestehendes Gebäude aufgesetzten Holländermühle. Ist das Gebäude eine Wassermühle, handelt es sich um eine „Windwassermühle“.
Quelle "Wikipedia"
Um unsere Mühle hier, handelt es sich bestimmt nicht um eine:
Galerie-, Wall- oder gar eine Durchfahrt-Holländermühle
(auch wenn sie einen "Keller" hat).
Wobei die Erdholländermühle für mich wiederum auch ausscheidet, weil sich bei unserer Mühle ihre Flügel nicht in Erdbodennähe befunden haben können!
Bleibt also nur eine: Turmholländermühle!
Um nur eine kleine Vorstellung darüber zu haben wie der Mühlenaufbau einmal ausgesehen hat, muß man sich die in Deutschland üblichen Holländermühlen ansehen, die etwa zur selben Zeit entstanden sind.
Hier einige Beispiele.
Tja, am besten wird sein, ihr sucht euch die schönste Mühle aus und lasst eurer Phantasie freien lauf!
Ach ja, hätte ich ja fast vergessen.
Viel Spaß bei`m Suchen!
In Gedenken an unseren Freund GrauerWolf werden wir diesen Cache weiter pflegen. Das Listing bleibt unverändert.
Ruhe in Frieden.
chaosron & Kleimbär