Die
Hacke
im Rücken
Ein Mann aus Fladnitz war an einem späten Sommerabend auf
dem Weg zu seinem Bruder, dessen schmucker Bauernhof am Ende des
Dorfes lag. Er
wusste, dass der Bruder immer einen guten Speck in der Selchkammer
hängen hatte
und wollte bei ihm ein herzhaftes Abendmahl einnehmen.
Auf einmal begegnete ihm auf einem freien Feld die Wilde
Jagd. Um sich vor ihr zu schützen, legte er sich rasch nieder. Er
kauerte sich
in eine Wagenspur und hoffte, die Gesellen würden ihn nicht
entdecken.
Plötzlich sagte jemand mit furchteinflößender Stimme, die dem guten
Mann einen
kalten Schauer über den Rücken jagte: "Da ist ein Stock! Da kann
ich meine
Hacke hineinhauen!" Im selben Augenblick verspürte der Mann im
Rücken
einen starken Schmerz.
Obwohl der Mann die Kunst mehrerer Ärzte in Anspruch nahm,
wollte die Wunde auch nach Monaten nicht verheilen. An manchen
Tagen konnte er
es vor Schmerzen kaum aushalten. In seinem Unglück wandte sich der
Mann an den
Kirchberger Pfarrer und erzählte ihm von seinem Erlebnis mit der
Wilden Jagd.
Dieser gab ihm den Ratschlag, er solle zur selben Jahreszeit auf
das selbe Feld
gehen und sich in die selbe Wagenspur legen. Der Mann tat genau so,
wie ihm der
Pfarrer geheißen hatte. Da kam die Wilde Jagd vorbei. Der Mann
vernahm erneut
die Stimme: "Hier habe ich voriges Jahr meine Hacke in einen
Stock
gehauen. Jetzt nehme ich sie wieder mit!" Sogleich verschwand der
Schmerz
im Rücken. Der Mann konnte ohne Beschwerden aufstehen. Sogleich
ging er zum
Pfarrer, um sich für dessen guten Ratschlag zu bedanken.
Ich wünsche euch viel Spaß beim suchen!
Inhalt:
Logbuch
Bleistift
Quelle:
Sagenhaftes Kirchberg
Achtung vor dem Jäger!!!