Klein Kleptomanni
war mal wieder im Elektromarkt mit seinem Fünf-Finger-Rabatt
einkaufen, allerdings lief es nicht ganz so wie er sich das
vorgestellt hatte. Am Ausgang gingen, trotz bestem Bauchgefühl die
Alarmsirenen los, und er konnte sich nur noch mit einem gewagtem
Spurt vor dem träge beschleunigenden Wachmann in Sicherheit
bringen. Aber gerade unter freiem Himmel hatte er schon das nächste
Problem, als er beim Wegfahren bemerkte, dass ihm ein blau-weißer
Kombi mit Blaulicht und Donuts auf dem Dach hartnäckig hinterher
fuhr. In der nächsten Kurve verschwanden zwar die Donuts vom Dach
des Verfolgers, aber zum blinkenden Blaulicht kam jetzt noch eine
wütend schrillende Sirene hinzu. Diese wollte ihm wohl verständlich
machen, doch bitte rechts ran zu fahren und den Motor
abzustellen.
Unbeeindruckt von
wütend schimpfenden Polizisten und empörten Anwohnern leistete er
sich eine halsbrecherische Verfolgungsjagd, bis er sich vor einem
Waldstückchen in der Nähe der Realschule von seinem Vehikel trennte
und die Beine in die Hand nahm. Ein paar Schlammlöcher später war
er zwar noch nicht in Sicherheit, dafür aber dreckig bis zum Hals.
Jedoch hatten die Verfolger wohl die Spur vorübergehend aus den
Augen verloren, und es war etwas Zeit zum Durchatmen.
Keuchend im Wald
stehend, wurde ihm bewusst, dass er wohl mit seiner Beute unterm
Arm nie mehr ungeschoren aus seinem Versteck entkommend würde. Also
musste er sich seiner ehrlich geklauten Ware vorläufig entledigen,
um später zu bergen was noch zu retten war. Da sich Kleptomanni
aber keinen Platz merken konnte, auch wenn er noch so markant wäre,
bediente er sich seines neuen Schweizer Mehrzweckhandys
welches er im gleichen Laden ebenfalls sehr günstig erstanden
hatte. Sich die Koordinaten direkt aufzuschreiben erschien ihm
jedoch zu riskant, da er befürchtete die Pozilei könnte das kleine
Helferlein auf Spuren durchforsten und schließlich doch noch alles
finden. Also schaute er nach was er noch in den Taschen hatte, und
begann mit einem verschmitzten Ausdruck im Gesicht eine kleine
Schnitzeljagd auszuhecken.
Die Koordinaten
seines Verstecks schrieb er auf einen winzigen Zettel und verstaute
diesen in seinem Glücksbringer. Da er wusste, dass die Position
mitten im Wald nicht wirklich genau war mach er noch ein Foto von
seinem Versteck. Seinen Talisman befestigte er an einem Strommast
in der Nähe, mit ihm rätselhaften Kräften. Diese Koordinaten musste
er sich nicht genau merken aber trotzdem kratze er sich die Zahlen,
die er schon im Wegrennen auf seinem Helferlein sah noch schnell
auf sein Spezialtool, welches er kurz darauf ebenfalls an einem
anderen Mast in der Umgebung mit den gleichen Kräften verankerte.
Jetzt musste er sich aber wieder die genaue Stelle merken, da er
ohne das eben abgelegte Werkzeug mit seiner Beute nichts anfangen
können würde. Was er noch in den Taschen hatte war eine leere
Schachtel seiner Lieblingscigarillos und einen Fetzen Papier. Ein
paar Meter südlich des Mastes stehend überprüfte er seine
Koordinaten. Aber er konnte sie ja nicht direkt aufschreiben und
die die Schachtel in der Hoffnung verstecken, dass niemand sie
finden würde. Also erinnerte er sich an das, was er mal vor langer
Zeit in der Schule gelernt hatte: Addieren! Auf der Schachtel fand
sich eine Zahl hinter einem großen L. Von dieser nahm er die ersten
zwei Stellen und addierte sie zur Nordkoordinate und die letzten
zwei Stellen zur Ostkoordinate. Das Ergebnis schrieb er dann auf
den Zettel, steckte ihn in die Schachtel, lief etwas die Straße
hinauf und verbarg diese unter einem Stein am Wegesrand.
Da er sich recht
sicher fühlte speicherte er die letzten Koordinaten in seinem
Telefon und machte sich dran den Ort des Geschehens zu verlassen.
Da ihn die Bedienung seines Telefons allerdings etwas vom Treiben
um ihn herum abgelenkt hatte, war das nächste was er erblickte drei
uniformierte Herren die ihm eine günstige Reisemöglichkeit anboten
– wenn auch nicht an ein Ziel seiner Wahl.
Die im Handy
gefundenen Koordinaten wurden mir später durch einen guten Kollegen
mitgeteilt, damit ich mich mal auf die Suche machen soll.
Der Cache liegt auf
meinem Privatgelände!
Dieses Schild ist
für ehrliche und anständige Geocacher nicht gültig und darf besten
Gewissens ignoriert werden. Es dient im Allgemeinen dazu
jugendliche Vandalen davon abzuhalten den kleinen Wald durch
Parties zu verwüsten und zu vermüllen. Für jegliche Form von Cache
In Trash Out bin ich euch äußerst dankbar es ist aber nicht
zwingend.
Das gefundene
Spezialtool wird unbedingt benötigt um die Box zu öffnen! Es muss
selbstverständlich danach auch wieder am selben Ort versteckt
werden. Bitte versucht sie nicht mit irgendetwas anderem zu öffnen.
Es ist auch nicht nötig das Tool irgendwie als Hebel zu benutzen.
Wenn sich das Plastik oder das Tool verformt oder Schrammen
entstehen seid ihr auf dem falschen Weg. Es wir keinerlei Kraft
benötigt!
Bitte verhaltet
euch im Wald nicht wie Planierwalzen, auch wenn euch die Dornen
etwas auf den Keks gehen werden.
Der Cache ist auch
nachts zugänglich. Allerdings ist es nicht einfach die Kiste zu
öffnen, und wenn es dann noch dunkel ist… ich würde es euch
nicht empfehlen.
So, genug gefaselt.
Ich wünsch euch eine erfolgreiche Jagt.
HappyHunting und
beste Grüße
Septaros