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Ilzschleife Hals EarthCache

Hidden : 7/28/2011
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Ilztal Mäander, dessen Bedeutung + Nutzung


Zuerst ein paar Begriffsbestimmungen


Geologische Bruchlinie

Als Bruchlinien werden in der Geologie und Planetologie linienförmige Strukturen bezeichnet, die an der Oberfläche deutlich sichtbar sind und auf frühere oder rezente Krustenbewegungen schließen lassen. Viele Bruchlinien decken sich mit dem Lineament der großen Flusssysteme, die zum Beispiel in den Ostalpen auffällig parallel verlaufen und auf frühere Schwäche- und Dehnungszonen der Erdkruste hinweisen. Teilweise sind sie auch mit Verwerfungen identisch oder mit gegenseitigen Überschiebungen verschiedener Gesteinseinheiten. An den Rändern von Sedimentbecken verlaufen die Bruch- und Störungslinien oft ebenfalls parallel in Form sogenannter Staffelbrüche.


Mäander


Ursache der Mäandrierung ist eine durch die Bodenreibung des Wassers verursachte Querzirkulation, die entlang des Flussbodens von der kurvenäußeren Seite zur kurveninneren Seite führt und an der Flussoberfläche zurück zur kurvenäußeren Seite führt. Hierdurch wird Material des Flussbodens von außen nach innen getragen und die Kurven immer weiter.
Diese Querzirkulation entsteht so:
1. Bildet sich aus zufälligen Unregelmäßigkeiten im Flussbett eine leichte Kurve, bildet sich folgendes Kräftegleichgewicht bei Reibungsfreiheit aus. Der Wasserstand an der kurvenäußeren Seite des Flusses ist höher als auf der inneren Seite. Hierdurch entsteht in gleicher Wassertiefe für alle Wasserteilchen eine Druckgradientkraft in Richtung des Kurveninneren (Zentripetalkraft). Die Gegenkraft hierzu ist aus Sicht des Wassers die Zentrifugalkraft. Der Wasserstand ist somit eine Äquipotentialfläche aus dem Potential der Gravitation und der Zentrifugalkraft. Damit alleine hat man eine Gleichgewichtsströmung um die Kurve, die zunächst keine Querzirkulation verursacht.
2. In der Nähe des Flussbettes spürt das Wasser jedoch die Rauhigkeit in Form einer Reibungskraft. Diese steht der Geschwindigkeit zunächst entgegen. Die Druckkraft bleibt gleich, weil die Statik der Wasseroberfläche hierdurch unverändert bleibt. Die Zentrifugalkraft wird jedoch abgeschwächt, wodurch diese Wasserteilchen eine Beschleunigung in Richtung Kurveninneres erfahren.
3. An der Oberfläche entsteht aus Gründen der Massenerhaltung eine Komponente der Strömung in Richtung Kurvenäußeres. Jeder Flussbootfahrer kennt diese Strömung, die nicht durch die Zentrifugalkraft ausgelöst wird. Diese wird exakt balanciert durch den höheren Wasserstand an der kurvenäußeren Seite.


Ilzschleife


Der Fluss Ilz bei Hals

Am nördlichen Stadtrand von Passau unterhalb des Stausees Oberilzmühle wird die aus dem Bayerischen Wald kommende Ilz durch einen Gneis-Ausläufer in ihrem nach Süden zur Donau führenden Lauf aufgehalten. Sie bahnt sich stattdessen in zwei Mäandern ihren Weg durch die weicheren Schiefer-Schichten des Aicha-Halser-Nebenpfahls. Hier liegt der Passauer Stadtteil Hals mit der Burgruine Hals.
Eine erdgeschichtliche Bruchlinie ist für die doppelte Mäanderschleife der Ilz bei Hals verantwortlich: Statt sich durch den harten Gneis zu graben wählte die Ilz den weicheren Schiefer. Der sogenannte "Halser Nebenpfahl" ist ebenso, wie sein großer Bruder bei Viechtach, eine sehr alte Bruchlinie, an der vor mehr als 330 Milllionen Jahren Erdbewegungen stattfanden und verläuft parallel zum großen Pfahl, etwa von Aicha v.Wald nach Hals.

Fauna und Flora
Das Ilzufer wird von Rotbuche, Fichte, Tanne, Schwarzerle, Stieleiche, Hainbuche, Esche, Bergahorn, Spitzahorn und Linden bewachsen. Die größte Pflanzenrarität ist die in Deutschland nur hier vorkommende Zottige Wolfsmilch, andere Besonderheiten sind Weiches Lungenkraut, Weißer Germer, Alpen-Johannisbeere, Gescheckter Eisenhut, Berg-Flockenblume, Sibirische Schwertlilie, Platanenblättriger Hahnenfuß und Österreichische Gemswurz.
Die Felsen werden von Berg-Sesel, Ästiger Graslilie und Weißwurzen besiedelt. An den Felsen der Ruine Hals wachsen Holunder-Schwertlilie, Zimbelkraut und Mauerpfeffer.
Im Naturschutzgebiet wurden im Jahr 2002 bei einer Bestandsaufnahme 133 Moosarten nachgewiesen, davon 25 Lebermoose und 108 Laubmoose.
Seltene Tiere sind unter anderem Biber, Fischotter, Schwarzspecht, Wasseramsel und Eisvogel. In den Spalten und Ritzen leben Mauereidechse und Schlingnatter.


Trifft

Ab etwa 1729 begann der Ausbau des Oberlaufs der Ilz für die Flößerei. 1788 erließ man in Passau die erste Triftordnung. Etwa sechs Wochen dauerte die Trift vom inneren Bayerischen Wald bis nach Passau, wo an der Bschütt ein großer Holzhafen entstand.
Unter Ludwig I. wurde bei Hals (heute Stadtteil von Passau) ein Trifttunnel 1827 bis 1831 gebaut, der die Ilzschleife bei Hals abkürzt und die Triftzeit um eine ¾ Stunde verringerte. Außerdem konnten so Triftschäden an Mühlen und sonstigen Wasserbaueinrichtungen in Hals vermieden werden. Dort verkeilte sich das Holz wegen der engen Schleife besonders gern.
Neun mächtige Pfeiler und zwei Widerlager sind der Kern der Anlage. An der Brücke mit dem mächtigen Rechen sammelte sich das Holz und wurde dann durch einen in den Fels geschlagenen Tunnel in Richtung Hals geschickt. Die Trift wurde bis 1926 betrieben. Jährlich wurden bis zu 100 000 Ster Holz durchgeschleust.
Auch die großen Sägewerke bei Schneidermühl, Schrottenbaummühle und Fischhaus erinnern noch heute an diese Art der Holztransporte, die erst nach 1945 durch den Ausbau der Forststraßen zum Erliegen kam.
(Quellen: Internet-Enzyklopädien)


Zum Earthcache

Die Koordinaten sind das Zentrum der Schleife, die Antworten zu den EC-Fragen sind an einem anderem Punkt (wie beschrieben bei M1 und P1) zu finden.
Rund um die Koordinaten könnt ihr den Mäander der Ilz per Wanderung erkunden und auch den Trifttunnel.
Parken kann man bei P1 direkt am Gasthaus und dann geht Ihr über den Steg zum Druchbruch oder viel schöner:
Fahrt zum Parkplatz P2 und macht eine kleine Wanderung zum Tunnel. Der Weg dorthin ist selbsterklärend und die Fragen sind dort sehr einfach zu lösen.


EC-Fragen

Logfreigabe gibt es fürs Beantworten dieser Fragen:
1. Von welcher Art Mäander ist die Ilzschleife?
2. Was ist der/ein Pfahl, wie entsteht er?
3. Welche Strecke legt die Ilz in der ersten Schleife zurück und welche, falls der Tunnel benutzt würde? Anfang der ersten Schleife und Endpunkt wird vom Tunnel bestimmt; (Tunnel+Uferzuleitung!)
4. Wenn du von Parplatz P1 über die Brücke zum Messpunkt M1 gehst, kommst du an einer Holz-Infotafel (Punkt S1) vorbei.
Hierauf wird die Umgebung auf fünf Brettern beschrieben. Auf dem Vorletzten wird der letzte Begriff in Anführungszeichen gesucht. Wie lautet er (19 Buchstaben)?
5. Bei Messpunkt M1 wird die Ilz gegen den Tunnel abgesperrt. Messe den Wasserstand zum Tunnelboden bei Normalwasserstand (erkennbar am Bewuchs).


Die Fragen sind eigentlich recht einfach zu beantworten, daher lege ich Wert auf die letzten beiden Aufgaben!
Schön wäre ein Foto oben am Eingang zum Tunnel, ist aber nicht Pflicht.
(auf den Fotos sollten die Lösungen der Aufgaben nicht sichtbar sein)

Antwort bitte via email an die Kontaktadresse via GC-Profil oder email an dg7ro (ät) gmx.de (ohne Leerzeichen und richtigen at-symbol- Antispam-Vorkehrung)

Additional Hints (No hints available.)