Was die Bank alles hört
Die Ruhebank am Wegesrand
vermöchte Bücher voll zu füllen,
was Leute hier beim Blick ins Land
der Sitzgelegenheit enthüllen.
Mit planend wohlgesetztem Wort
zeigt Franz der hübschen Anneliese
das Blumenmeer, man könnte dort
auch liegen. Ist ja eine Wiese.
Franz Maier, fünfzig Jahre alt,
bezirzt Frau Huber, fast schon hundert.
Er tut dies freilich dergestalt,
dass mancher Erbe sich dann wundert.
Ein Jäger, müde von der Pirsch,
erzählt dem baffen Sitzgenossen
er hätte Wildsau, Has und Hirsch
in einem Aufwasch abgeschossen.
Dem Postler auf der kurzen Rast
erwachsen Dienstvergehensflausen.
Er lässt gefalteten Ballast
den steilen Hang hinuntersausen.
Ein Mann erklärt der Nachbarin,
er könnt nicht sitzen, hätte Eile.
Sein Bleiben zieht sich aber hin,
die Frau erstirbt in Langeweile.
Es könnt sich lohnen Bank zu sein
mit feinen Ohren in der Lehne.
Viel Neues prasselt auf sie ein,
was mangels Platz ich nicht erwähne.
(Ingo
Baumgartner)
Geht bitte mit allen Installationen VORSICHTIG um
und behandelt Sie, als wären es eure eigenen! Viel Spaß beim Suchen
wünscht das KKT