Das Reh (Capreolus
capreolus), zur Unterscheidung vom Sibirischen Reh auch
Europäisches Reh genannt, ist eine überwiegend auf dem europäischen
Kontinent vorkommende Hirschart. In Mitteleuropa ist es der
häufigste und gleichzeitig kleinste Vertreter der
Hirsche.
Das Reh besiedelte ursprünglich
Waldrandzonen und -lichtungen, es hat sich aber erfolgreich eine
Reihe sehr unterschiedlicher Habitate erschlossen und kommt
mittlerweile auch in offener, fast deckungsloser Agrarsteppe vor.
Aufgeschreckte Rehe suchen gewöhnlich mit wenigen, schnellen
Sprüngen Schutz in Dickichten, es wird deswegen und auf Grund
einiger morphologischer Merkmale dem sogenannten
„Schlüpfertypus“ zugerechnet. Rehe sind Wiederkäuer und
werden als Konzentratselektierer bezeichnet, da sie bevorzugt
eiweißreiches Futter äsen. Während des Sommerhalbjahrs lebt das Reh
überwiegend einzeln oder in kleinen Gruppen, bestehend aus einer
Ricke und ihren Kitzen, im Winter bilden sich Sprünge, die meist
nicht mehr als drei oder vier Tiere umfassen. Rehe, die in der
offenen Agrarlandschaft leben, bilden aber auch Sprünge von mehr
als zwanzig Individuen.
Das Reh unterliegt dem Jagdrecht
und wird dort dem Schalenwild zugeordnet. Jagdrechtlich zählt es
zum Niederwild, die Jagdstrecke beträgt allein auf dem Gebiet
Deutschlands jährlich mehr als eine Million Stück. In der
landwirtschaftlichen Wildhaltung spielt es auf Grund seiner
Verhaltensmerkmale keine Rolle.