Ein bunter Stein - Marxgrüner Marmor EarthCache
Ein bunter Stein - Marxgrüner Marmor
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:
 (not chosen)
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Ein bunter Stein - Marxgrüner Marmor
Ihr steht vor der Plastik “Arabella” des
Künstlers Jan Koblasa, der diese 1983 beim Lübecker
Bildhauersymposion erschuf. Sie besteht aus einem Gestein, das
Marxgrüner Marmor genannt wird.
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Diagenese (Entstehung)
von Gestein drei Arten:
a) Magmatische Gesteine (Magmatite) sind Gesteine, die durch
vulkanische Aktivität entstanden sind; z.B. Basalt.
b) Sedimentgesteine (Sedimentite) sind Gesteine, die durch
Ablagerungsprozesse (Sedimentation) gebildet wurden; z.B. Kalkstein
(CaCO3).
c) Metamorphe Gesteine (Metamorphite) sind Gesteine, die
durch hohen Druck oder hohe Temperatur umgewandelt wurden; z.B.
Marmor, der ebenfalls aus CaCO3 besteht.
Es handelt sich bei dem vorliegenden Stein, auch wenn der
Trivialname Anderes vermuten lässt, um einen Kalkstein aus dem
Oberdevon (385-359 Mio Jahre), und damit um ein Sedimentgestein.
Dass es im Laufe seiner Diagenese trotzdem auch zu hohen Drücken
gekommen ist, beweist eine Störung an der geschliffenen Südostseite
(auf Augenhöhe).
Graphisch überarbeitet
Das Farbspiel des Steines ist einmalig und tritt in geschliffenem
Zustand noch deutlicher zutage, als im rohen. Dieser Unterschied
kommt in diesem Kunstwerk besonders gut zur Geltung.
Abgebaut wurde Marxgrüner Marmor in einem Steinbruch in Horwagen
(Bayern), nahe der Stadt Marxgrün, wo sich der Verladebahnhof
befand. Der Steinbruch dieser einmaligen Dekorationssteine wurde in
den 90er Jahren geschlossen.
Wie kommt der Stein zu seinem einzigartigen Farbspiel?
Kalkstein besteht aus CaCO3 - Calciumcarbonat - und ist
normaler Weise weiß, bzw. grau. Die auffälligen vorliegenden
Färbungen erhält der Stein nur durch den Einschluss verschiedener
Elemente oder Mineralien.
Im diesem Fall liegen zum einen Tonschiefer vor, die durch
gerichteten Druck entstanden sind und somit auch zu den
Metamorphiten gezählt werden können, obwohl sie auch noch eine
sedimentäre Struktur aufweisen. Sie enthalten große Mengen an
eisenhaltigen Tonmineralen. Zum anderen ist Marxgrüner Marmor reich
an Chloriteinlagerungen (Fe,Mg,Al)6 (Si,Al)4
O10(OH)8 . Darüber hinaus enthält er
Calciteinschlüsse, die ebenfalls aus CaCO3 bestehen,
aber eine andere Kristallstruktur aufweisen.
Hinweis: Dieser Earthcache ist besonders an Regentagen, wo
man das Geocachen ja sonst eher meidet, empfehlenswert, weil die
Strukturen und Farben bei nassem Stein noch deutlicher zu erkennen
sind.
Erfülle mindestens drei der folgenden fünf
Logaufgaben:
1: Miss die Höhe der im Listing beschriebenen Störung, d.h.:
Wie weit sind die beiden Grenzflächen bei der Störung (maximal)
gegeneinander verschoben? (Hinweis: Die Störung befindet sich auf
der SO-Seite auf Augenhöhe.) (Vor Ort)
2: Nenne mindestens 5 verschiedene Farbtöne, die du im Stein
entdecken kannst. (Vor Ort)
3: Sortiere den 3 Mineralgruppen aus dem Listingtext Ihre
Färbungen zu:
a) eisenhaltige Tonminerale
b) Chlorite
c) Calcite
(Mineralogisches Wissen oder Recherche erforderlich, da keine
Info vor Ort ist. Lässt sich aber gut mit Aufgabe 2
kombinieren)
4: Durch die äußere Erscheinung der Störung kann man
ausschließen, dass sie bei einem größeren seismischen Ereignis
entstanden ist, und gleichzeitig schlussfolgern, dass sie während
der Genese entstanden sein muss. Betrachte die Störung genau und
erläutere diesen Zusammenhang. (Vor Ort)
5: Mache ein Foto von dir/deinem GPS und der Skulptur ohne
dabei die Höhe der Störung abzubilden und lade es im Log hoch.
(Vor Ort)
Wenn du vor Ort warst und die Antworten abgeschickt hast, darfst du
sofort loggen. Bei Fehlern melde ich mich.
Viel Spaß wünscht
Miraculix84
A multicoloured stone - Marble from Marxgrün
You are standing in front of a sculpture by Jan Koblasa, called
Arabella. It is made of Marxgrüner Marmor, a limestone from
Late Devonian (385-359 Mio years ago).
Generally there are three different types of rock:
a) Magmatic one, which came into existance by volcanos; e.g.
basalt.
b) Sedimentary rock, which were generated by accumulation;
f.e.limestone (CaCO3)
c) Metamorphous rock, which were turned into their actual
modification by high pressure or temperature, f.e. marble, which
consists of CaCO3, too.
Although Marmor means marble, Marxgrüner Marmor is
not a metamorphous rock, but a sedimentary as it is no marble at
all. Nevertheless there were high pressures during the diagenesis
of Margrüner Marmor. This is indicated by a dislocation at eye
level.
colour modified
The polychrome appearance of the stone is unique and more
impressing in a sanded state than in the raw state. This difference
is very obvious at a sculpture like this.
Marxgrüner Marmor was cut out in Horwagen (Bavaria), nearby the
town Marxgrün. The quarry of these unique deko-stones was closed in
the nineties.
Where do these inimitable colours come from?
Lime consists of CaCO3 and is normally white or grey
coloured. This colour doesn’t even change by metamorphism.
The enclave of different minerals is causing the colours.
In this case, there are argillaceous shales, which include a high
amount of ferreous clay minerals. Marxgrüner Marble is also rich in
minerals of chlorite group: (Fe,Mg,Al)6
(Si,Al)4O10(OH)8 and calcspar,
which consist of CaCO3, too, but have another crystal
structure.
Hint: This earthcache is recommendable at rainy days, with
the stone’s structures and colours are much more
obvious.
Fulfil at least three of the following 5 tasks to
log:
1: Measure the hight the dislocation, that means.: How far
are the interfaces of the dislocation shifted against each other?
(To be fulfiled on location)
2: Enumerate at least 5 different colours, you can see in
the stone. (To be fulfiled on location)
3: Assign the colours to the 3 mineral groups from the
listing:
a) ferreous clay
b) chlorite group
c) calcspar
(Investigation necessary, but easy to combine with task
2)
4: By the outer appearance of the dislocation you can
exclude, that it developed from a seismic event. But you can
conclude, that the dislocation developed by the metamorphism
process. Eye the dislocation and explain the correlation. (To be
fulfiled on location)
5: Take a photo of you/your GPS and the sculpture without
showing the dislocation. (To be fulfiled on location)
If you have been at the spot and sent the mail, you are allowed to
log. I will contact you, if something should be wrong.
Have fun
Miraculix84
Additional Hints
(No hints available.)