Der einzige Hinweis, den man auf der Homepage der Gemeinde Kreischa findet, lautet: „Der untere Weg (gemeint ist ein Wanderweg durch das Lungkwitzer Tal) enthält im Hang eine geologisch-historische Merkwürdigkeit: die 5 Soldatenhöhlen. Die zunächst wohl natürlich entstandenen Hohlräume lassen vermuten, dass sie schon vor 120 000 Jahren Altzeitmenschen als Unterkunft dienten, denn vor Jahrzehnten fand man ganz in der Nähe ein Steinbeil.“
Die Höhlen sind aber auch geologisch sehr interessant. Kreischa liegt im südöstlichen Zipfel des Döhlener Beckens, das einen geologischen Übergang zwischen dem östlichen Erzgebirge und dem Dresdner Elbtalkessel bildet. Es verläuft parallel zum Elbtal und ist in NW-SO- Richtung 22 km lang, in NO-SW Richtung bis 6 km breit. Die südliche Grenze des Beckens bildet im Kreischaer Bereich die Hügelkette an der Karsdorfer Verwerfungslinie mit dem Wilisch (Basalt), wo Gneise des Rotliegend an Sandsteine der Oberkreide in scharfer Linie angrenzen.
Das Becken ist mit verschiedenen Sedimenten (Ablagerungen) gefüllt, diese Sedimentabfolgen reichen bis in die Zeit des Perms (jüngste System des Erdaltertums vor ca. 295 - 250 Mio. Jahren) zurück. In Mitteleuropa wurde das Perm traditionell aufgeteilt in Rotliegendes (neuerdings Rotliegend genannt) und Zechstein. Rotliegend entstand durch die Verwitterung des variszischen Gebirges unter tropischen Bedingungen und im Zechstein überflutete ein flaches, warmes Meer große Teile Mitteleuropas. Diese Aufteilung des Perm hat sich international nicht durchgesetzt. In der heutigen wissenschaftlichen Auffassung ist Rotliegend kein Zeitintervall mehr, sondern lediglich eine rein durch lithologische Merkmale definierte Gesteinseinheit (Einheit der Lithostratigraphie). Zu viele Fachbegriffe? Also einfach: Der Rest des variszisches Gebirges ist in unserem Fall das Erzgebirge, Lithologie beschäftigt sich mit Merkmalen von Sedimentgesteinen und Lithostratigraphie ordnet diese irgendwohin ein. Egal – Geocacher sind (zumindest überwiegend) keine Geologen.
Kommen wir zu den Sedimenten (Ablagerungen) zurück. Konglomerate sind klassische Sedimentgesteine, die zu mindestens 50% aus gerundeten Komponenten wie Kies oder Geröll bestehen. Um Kreischa existiert ein lokales Senkungsgebiet des Döhlener Beckens, in welchem die Konglomerate besonders mächtig sind. Bohrungen haben belegt, dass die Schicht über 100 m mächtig ist. Die gefundenen Gerölle sind vorwiegend Gneis und brauner Quarzporphyr, vermutlich aus dem Tharandter Wald. Die Größe der Gerölle schwankt zwischen 3 und 10 cm.
Das alles könnt Ihr im Bereich der Lungkwitzer Höhlen besonders schön sehen...
Noch was: Die Rotfärbung wird übrigens durch fein verteiltes Hämatit (Roteisenerz) verursacht, was ein Indiz für heiße Klimaverhältnisse zur Zeit der Ablagerung im Perm ist.
(Quellen: unter Nutzung von Informationen aus wikipedia.de, Veröffentlichung des Landesamt für Umwelt und Geologie „Das Döhlener Becken bei Dresden – Geologie und Bergbau –“ und „Wander- und Naturführer Dresden und Umgebung“ Berg- und Naturverlag Rölke)
Begebt Euch nun in die größte Höhle, geht aber für die Beantwortung der Fragen wegen der Lichtverhältnisse nur ca. 3 Schritte hinein. Nach den aktuellen Earthcache-Guidelines dürft Ihr den Besuch dieses Earthcaches sofort loggen. Parallel dazu sendet bitte eine Mail über mein Profil und beantwortet folgende Fragen:
1. Wie viele Zugänge hat die größte Höhle eigentlich?
2. Welche Farbe hat ein ziemlich breites Band in Augenhöhe links vor Euch an der Ecke?
3. Gegenüber an der rechten Wand ist ein schmales markantes rotes Band. Wie groß ist der Abstand vom Loch des rechts fehlenden Kiesels bis zum dünnen weißen Band? (im Zweifelsfall: es ist ein gerader, ganzzahliger Wert in cm gefragt)
4. Fakultativ: Macht ein nicht spoilerndes Foto von Euch und/oder Eurem GPS an einer beliebigen Stelle der Höhlen und hängt dieses an Euren Log an!
Ich melde mich, falls etwas nicht stimmen sollte. Und nun viel Spaß und neue Erkenntnisse!