Vor über 100 Jahren, am 21. Juni 1895, eröffnete die Kleinbahn Eltville-Schlangenbad mit einer Spurweite von 1000 mm ihren Betrieb. Als Zubringerbahn diente sie im Wesentlichen dem Personenverkehr um die Kurgäste und Wanderer nach Schlangenbad, aber auch Ausflügler an herrlichen Wochenenden in das Weinanbaugebiet um Neudorf (heute Martinsthal) und Rauenthal zu befördern. Der einheimischen Bevölkerung eröffnete sie den Weg in die „weite Welt“. Der Güterverkehr hingegen war nie von Bedeutung.
Während ihres nur 38 Jährigen Bestehens hatte die Dampfstraßenbahn immer wieder mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. In den Anfangsjahren konnte der Betrieb nur durch Zuschüsse der Anliegergemeinden aufrechterhalten werden. Die Wirtschaftskrise zu beginn der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts brachte die Bahn in arge Bedrängnis, die scheinbar unvermeidbare Stilllegung wurde diskutiert.
Als „Retter in der Not“ übernahm im Jahre 1927 der Magistrat der Stadt Eltville die Dampfstraßenbahn. Schließlich musste die Dampfstraßenbahn dem immer stärker werdenden Individualverkehr weichen. Der damals schon bestehende Omnibusverkehr zwischen Wiesbaden-Schlangenbad und Eltville-Schlangenbad brachte das endgültige Aus.
Am 12.Juni 1933 verkehrte der letzte festlich geschmückte Personenzug. Der „Feurige Elias“ wurde stillgelegt und abgebaut. Die Spuren der Bahn sind seit vielen Jahren im Landschaftsbild verschwunden, nichts erinnert mehr an den emsigen Betrieb dieser doch liebenswerten Dampfstraßenbahn.
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Die B-Sucher
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