Schmugglernachwuchs gesucht!
Bis vor kurzem konnten wir hier ungestört unserer Arbeit nachgehen. Wir sorgten Nacht für Nacht dafür, dass auch in Notzeiten unsere Mitmenschen mit dem Nötigsten versorgt waren. Unser Recht auf freien Tausch mit den Freunden jenseits der Grenze wurde uns jetzt per Gesetz von den Herrschenden verboten. Sie wollen nun die Geschäfte auf eigene Kosten machen, aber nicht mit uns. Sogar der Moser hat am letzten Sonntag in der Kirche gepredigt, dass Schmuggeln keine Sünde ist.
Alle rechtschaffenen Bewohner des Waldes unterstützen uns so gut sie können: Die alte Rese mit ihren Lichtzeichen, die Gesellen auf der Walz mit Handwerksmaterial, selbst unser gefiederter Freund Braxe warnt uns vor denen. Auch der Müller von der Wegscheider Steinmühle, der mit denen am Stammtisch hockt, hinterlässt auf seinem Heimweg geheime Botschaften für uns.
Ihr versteht, dass ich mich hier jetzt nicht weiter auslassen kann, denn sie sind mit ihren neuartigen Geräten uns ganz dicht auf den Fersen.
Erst letzte Woche ging etwas schief, und der Schostl ist ihnen dabei in die Hände gefallen. Zum Glück ist es ihm im letzten Augenblick gelungen, seinen Rucksack den Abhang hinunter zu werfen. Schostl fehlt uns, denn der kennt jeden unserer Schmugglerpfade wie seine Hosentasche. Bis sie den wieder frei lassen, dauert es bestimmt eine Weile.
So lange können wir aber nicht warten, denn wir haben einen großen Auftrag und wir brauchen dringend Unterstützung. Da du ja auch schon einige Schmugglererfahrung hast, hoffen wir auf deine Mithilfe. Bring neben deiner Schmugglerausrüstung noch eine UV-Lampe, einen Barcode-Leser und 10 g Milchreiskörner mit.
Verhalte dich unauffällig, am besten als Tourist getarnt.
Ich zähle auf dich.
Nnamreh