Melchow mag ja ein unscheinbares Barnimdorf sein. Aber es verfügt über eine durchaus
ungewöhnliche Kirche! Während die meisten Kirchen streng in Ost-West-Richtung
ausgerichtet sind, steht diese Kirche etwas „schräg“ in der Landschaft. Während die meisten
Kirchen mit einem stolzen Turm weit in die Umgebung hinaus grüßen, fehlt hier ein Turm
gänzlich. Während die meisten Kirchen schon vor langer Zeit für den Gottesdienst gebaut
wurden, war dieses Gebäude zunächst zu einem ganz anderen Zweck gebaut worden: es war
ein Stall!
Eine Kirche in einem Stall? Warum nicht! Schließlich wurde Jesus auch in einem Stall geboren! Warum also sollte sich ein Stall nicht auch als Kirche eignen?!
Melchow, 1375 erstmals urkundlich erwähnt, verfügte schon damals über eine eigene Kirche.
Doch schon 1432 wurden Ort und Kirche bei einem Überfall der Hussiten komplett zerstört.
Auch wenn sich im Laufe der Zeit wieder Bauern ansiedelten, gab es hier genau 420 Jahre
lang keine Kirche! Um einen Gottesdienst besuchen zu können, mussten sich die Gläubigen in
das benachbarte Grüntal begeben. Später fanden auch in Melchow wieder Gottesdienste
statt – allerdings in der Dorfschule und nicht in einer Kirche.
Erst im Jahr 1931 übereignete ein kinderloser Melchower Kleinbauer sein Stallgebäude der
Kirchgemeinde. Drei Jahre später begann der Umbau zu einer Kirche. Doch es kam wegen
Pfusch am Bau zu rechtlichen Auseinandersetzungen und zu Verzögerungen. Der Umbau ruhte
auch während des 2. Weltkrieges. Das Gebäude wurde von der AEG als Lager benutzt. Von
1945 bis 1948 diente es der Roten Armee als Unterkunft. Die Kirchgemeinde erhielt danach
das Gebäude zurück und begann sogleich mit den Umbauarbeiten. Doch schon kurz darauf
(und nicht ohne Drohungen) musste das Bauwerk einem Volkseigenen Betrieb als
Getreidelager zur Verfügung gestellt werden.
Erst seit April 1951 gehört das Haus endgültig der Kirchgemeinde. Trotz der üblichen
Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Baumaterial konnte der ehemalige Stall, das
ehemalige Lagergebäude, die ehemalige Kaserne im Dezember 1952 endlich als Gotteshaus
geweiht werden.
Der Cache entstand mit Zustimmung und Unterstützung des Pfarramtes. Dafür vielen Dank!
Hinweis: Das Gebäude muss nicht befummelt werden, um den Cache zu finden!