Im Gernsheimer Stadtwald steht versteckt im Unterholz ein unscheinbarer Gedenkstein, den alte Gernsheimer mit einem Flugzeugabsturz in Verbindung bringen. Es soll sich um einen in Darmstadt stationiert gewesenen Piloten gehandelt haben, so wird erzählt, der infolge plötzlich einsetzendes Schneetreibens die Orientierung verloren habe.
Mit Vorsatz, kann vermutet werden, wollten die Behörden damals ein solches Ereignis nicht in die Öffentlichkeit bringen, denn in der einschlägigen Presse wurde davon nicht berichtet.
Nachforschungen beim Standesamt in Gernsheim, mit Hilfe von Herrn Hutmacher, brachten den Nachweis in Form einer Niederschrift vom 20. April 1937 an den Tag:
Es war der Flugschüler Karl Rudolph, 24 Jahre alt, wohnhaft in König, der in dem Gernsheimer Waldstück sein junges Leben lassen musste; die schlimmen Kriegsjahre, für die er ausgebildet werden sollte, blieben ihm erspart.
Das Schriftstück hatte der stellvertretende Standesbeamte Michael Johannes Meister aus Gernsheim ausgefertigt. Daraus ist zu entnehmen, dass der Flugschüler nach einer Mitteilung des Kommandeurs der Luftgaureserve 11 in Darmstadt am 1.3.1937 um 8:55 Uhr noch am Leben (scheinbar Zeitpunkt des Startes) war, seine Leihe bereits um 9:30 Uhr am gleichen Tag aufgefunden war.
Für ihn kam jede Erste Hilfe zu spät. Auch dieser Cache hilft ihm nicht mehr.
Der Stein ist leicht zu finden: Startpunkt ist der Waldparkplatz rechts vor der Autobahn. Der Weg zur Dose führt entlang der Venulethschneise. Geht Richtung Rohrlachenschneise dann links. Rund 120 Schritte nach dem Überqueren der Lippschneise liegt der kleine Gedenkstein etwa 80 Meter vom Weg entfernt rechts im Wald in der Flur „Kuhweide“.