Brandts Kreuz
Das „Brandts Kreuz“ erinnert an eine Jäger namens Brandt aus Markgrafenheide, der einer Sage nach im Jahre 1669 an diesem Ort bei der Ausübung seiner Pflicht auf furchtbare Weise um Leben kam.
Zu jener Zeit lebte ein wilder Keiler in den Wäldern der Rostocker Heide, der die umliegenden Felder der Gegend verwüstete. Jäger Brandt, der von der Not, die das Untier den Bauern machte hörte, beschloss es zur Strecke zu bringen. Um sein Ziel sicher zu treffen, begab sich der Jäger am Karfreitagmorgen zum heiligen Abendmahl. Von den Anwesenden unbemerkt nahm er hier sogleich die geweihte Hostie wieder aus dem Mund und lud sie kurz darauf mit in seine Flinte. Ein Schuss mit dieser Zugabe sollte nimmer fehlen. Noch am Abend desselben Tages zog der Jäger dann allein in die Heide hinaus und fand das Wilde Schwein tatsächlich an der vermuteten Stelle. Jetzt, so war er sich sicher, würde er dem Tier ein schnelles Ende bereiten. Blitzschnell legte er die Flinte an, zielte kurz und schoss. Der gewaltige Keiler fiel sofort um, doch als der glückliche Schütze auf seine Beute zu sprang, erhob sich der nur verletzte Urian wieder und richtete den überraschten Jäger so fürchterlich zu, dass er noch an Ort und Stelle den Tod fang.
(Auszug aus „Heidegeschichten“ von Wilfried Steinmüller)