Ich blick´ in die Ferne - Türmer Cache Traditional Cache
Ich blick´ in die Ferne - Türmer Cache
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Difficulty:
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Terrain:
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Size: 
(micro)
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Ein interessantes Objekt für die Makler einer zurzeit beliebten Serie am Nachmittag wäre die Türmerwohnung auf dem Kirchturm von Bad Königshofen: Zwei Zimmer zu je ca. 7 qm in luftiger Höhe ohne Aufzug. Bis 1919 hat hier noch eine Familie gewohnt. Kaum zu glauben, aber wahr. Alles, was man brauchte, musste mühselig mit dem Kran nach oben geschafft werden.
Wer möchte, kann sonntags um 11.00 Uhr, von Ostern bis Oktober, mit dem Türmer auf den Turm steigen und sich ein Bild von den Gegebenheiten machen. In den Turmstuben ist inzwischen ein kleines Museum eingerichtet. In der „Dienstanweisung für den Stadttürmer“ aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des Bürgermeisters Weigand (1894-1899), kann man die Anforderungen des Türmers in Königshofen zur damaligen Zeit nachlesen:
Der Türmer hatte auf dem Turm zu wohnen und musste mindestens jede Viertelstunde den Turm umgehen und die dabei wahrgenommenen Brände signalisieren. Dazu wurde zuerst die Feuerglocke geläutet, dann am Tag eine rote Fahne, bei Nacht eine rote Laterne in der Richtung des Brandherdes am Turmkranz angesteckt. Ein Brand in einer umliegenden Ortschaft wurde sofort dem Bürgermeister gemeldet. Zur Unterstützung wurden Stellvertreter und zusätzliche Wächter angestellt. In den Nachtstunden war es für Türmer und Wächter verpflichtend, jede Stunde mit einem Hammer an der Glocke nachzuschlagen.
Aber er war war nicht nur Wächter, sondern auch Musiker: Drei Mal am Tag sollte er auf einem Blechblasinstrument ein passendes Musikstück vom Turm herab spielen. Er hatte bis zu neun arme Knaben und junge Leute mit guten musikalischen Anlagen unentgeltlich zu unterrichten. Er leitete eine Musikkapelle, die in der Silvesternacht um 24.00 Uhr drei Stücke spielen und auch sonst zu jeder Zeit in der Lage sein sollte, Harmonie-, Konzert- und Ballmusik zu spielen.
Der Türmer hatte eine durchaus anspruchsvolle und wichtige Tätigkeit zu seiner Zeit auszuüben. Auch wenn der Beruf nicht sehr gut angesehen und das Leben auf dem Turm recht beschwerlich war, hatte es doch auch seine guten Seiten. Das konnte ich im Sommer des Jahres 1982 am eigenen Leib erfahren, als ich den Türmerdienst für eine Saison übernahm. Ich genoss den Ausblick und die Ruhe über dem Treiben der Stadt. So kann ich mich ganz den Worten Goethes anschließen, der in seinem Türmerlied aus Faust II schreibt:
Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen
Gefällt mir die Welt.
Ich blick' in die Ferne,
Ich seh' in der Näh'
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.
So seh' ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir's gefallen,
Gefall' ich auch mir.
Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!
Additional Hints
(Decrypt)
Cvcryvar sbe yvdhvq fhafuvar