Das Rokokoschlösschen ist eines der letzten zehn seiner Art in Deutschland.
Nachdem Landgraf Georg der VIII. von Hessen seinem zweiten Sohn Prinz Georg Wilhelm das
Hofgut Braunshardt geschenkt hatte, ließen der junge Prinz und seine betuchte Gemahlin
Marie Luise Albertine von Leiningen-Dachsberg-Heidesheim dort 1760 das Lustschloss als Sommersitz errichten.
Das Schloss ist in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Zum einen ist die Architektur und die Gestaltung der
Innenräume von faszinierender Schönheit, zum anderen war es aufgrund der europaweit bestehenden
Verbindungen des Darmstädter Hofes Begegnungsstätte der Repräsentanten vieler europäischer Herrscherhäuser.
Das auch noch Luise, die spätere Königin von Preußen, acht Jahre ihrer Kindheit und
Jugendzeit hier verbrachte, gibt dieser historischen Stätte eine besondere Facette.
Die Architektur ist dem französischen Vorbild des "Maison de Plaisance" (Ort des Vergnügens) zuzuschreiben.
Ein lang gestreckter Bau mit einem holländischen Mansardendach ist kennzeichnend dafür.
Drei Freitreppen führen in den Schlosspark.
Einzelheiten der Baugeschichte sind nicht mehr vorhanden. Lediglich die undatierte Kopie eines von Hill signierten Grundrisses gibt die räumloche Aufteilung des Erdgeschosses wieder.
Vermutlich wurde mit dem Bau 1760/61 begonnen und spätestens 1766 war der Schlossbau vermutlich vollendet.
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