Der Vulkaneifel European Geopark war im Jahr 2000 einer der vier Gründer der European Geoparks und gehört seit 2004 zu den UNESCO Global Geoparks
Erklärtes Ziel ist die Entschlüsselung geowissenschaftlicher Erkenntnisse und die Sensibilisierung für den notwendigen Schutz und behutsamen Umgang mit diesem Naturerbe.
Geoparks sind speziell ausgewiesene Räume, deren geologische Ausstattung in besonderer Weise für die Besucher erlebbar gemacht wird. Geoparks besitzen in der Regel besonders interessante und schützenswerte geologische Sehenswürdigkeiten, sogenannte „Geotope“, die als Fenster in die Erdgeschichte besondere Einblicke in die geologische Entstehung der jeweiligen Landschaft bieten. Bei diesen Geotopen kann es sich um Felsen, Steinbrüche, Höhlen, Seen, Maare, Ton- und Kiesgruben, Bergwerke oder sonstige besondere Landschaftsformen handeln.
Das Eckfelder Maar ist ein Beispiel für ein solches "Geotop"
Schaut Euch diesen geologisch interessanten Ort an.
Welcher Mensch hat schon einmal die Gelegenheit, eine Fundstelle von Millionen Jahre alten Fossilien so hautnah zu betrachten.
Das Eckfelder Maar zählt zu den bedeutendsten Fossilfundpunkten Mitteleuropas.
Parken könnt Ihr auf dem Waldparkplatz (P1), von hier aus führt ein schöner 2,3 km langer Wanderweg direkt zur Grabungsstelle.
Hier finden in den Sommermonaten Grabungen des Naturhistorischen Museums Mainz und der Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz statt.
Was ist ein Maar?
Maare sind Vulkane. Sie entstehen, wenn aufsteigendes heißes Magma mit Grundwasser zusammentrifft. Dabei kommt es zu einer Reihe gewaltiger Wasserdampfexplosionen, die binnen Tagen oder weniger Wochen einen tiefen Krater in die Landoberfläche sprengen. Dieser Trichter füllt sich rasch mit Grund- und Oberflächenwasser, sodass ein Maarsee entsteht.
Der Eckfelder Maarsee hatte einen Durchmesser von 900 m und war anfangs bis zu 150 m tief.
Wie alt ist das Eckfelder Maar?
Nach neuesten Erkenntnissen entstand das Maar vor 44.3±0.4 Mio. Jahren.
Damit gehört es erdgeschichtlich zum mittleren Eozän, einer Epoche des Tertiär (Beginn der Erdneuzeit).
Das Eckfelder Maar ist damit das älteste Maar der Vulkaneifel.
Vom Maarsee zum Trockenmaar
Aus der Umgebung wurden feinste Tonpartikel in den Eckfelder Maarsee eingespült und mit unzählbaren Mengen abgestorbener Pflanzen am Grund des Sees abgelagert, bis dieser allmählich verlandete.
Diese Verfüllung des Sees dauerte ca. 250.000 - 300.000 Jahre.
Entstehung von Fossilien im Eckfelder Maar
Bei der Zersetzung der abgesunkenen Mikroorganismen wurde am Seeboden der Sauerstoff vollständig verbraucht. Gleichzeitig reicherten sich hier giftige Stoffe an. Am Grund des Gewässers herrschten also lebensfeindliche Bedingungen. Durch diesen Umstand konnten auf den Seeboden abgesunkene Tierkadaver und Pflanzen nicht zersetzt werden, sondern wurden in den äußerst fein geschichteten Tonen („Ölschiefer“) des Sees für alle Zeit konserviert – und das in einer herausragenden Qualität. Sogar Mageninhalt, Haut und Haar der Tiere sind noch heute zu erkennen.
Funde im Eckfelder Maar
Seit Beginn der Grabung konnten weit mehr als 30.000 Funde geborgen werden. Vielfältige Pflanzenfunde von Algen bis hin zu Rosengewächsen sowie Blüten und tausende Samen sind in den Sedimenten des ehemaligen Sees zu finden. Unter den Tieren sind sowohl kleinste Insekten wie auch fast zwei Meter große Tapirverwandte vertreten. Während Käfer häufig noch schillernde Farben zeigen, sind Urpferdchen mit vollständigen Skeletten und teilweise sogar dreidimensional erhaltenen Schädeln überliefert.
Was passiert mit den Funden
Kleinfunde werden in Glycerin konserviert, um sie vor Austrocknung zu schützen. Doch bereits größere Fische sind meist zerbrochen und können nur in mehreren Teilen geborgen werden. Die Bergung eines Großfundes erfordert viel Zeit und Erfahrung, da er in seinem Originalzustand eingegipst werden muss. Die Präparation der Objekte erfolgt in Mainz. Hier werden auch alle Funde inventarisiert und aufbewahrt. Sie stehen damit zur wissenschaftlichen Bearbeitung jederzeit zur Verfügung. Ausgewählte Fossilien sind im Maarmuseum sowie im Naturhistorischen Museum ausgestellt.
Seit wann wird gegraben?
1987 fand mit großem Erfolg eine Probegrabung statt. Seitdem wird regelmäßig von Angestellten des Naturhistorischen Museums und der Landessammlung für Naturkunde RLP sowie Studenten und Zivildienstleistenden gegraben.
Klimaforschung im Eckfelder Maar
Vor 44 Mio. Jahren herrschte letztmalig ein Treibhausklima. Bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von über 20°C lebten hier in einem subtropischen Urwald Krokodile und Affen. Die Jahresablagerungen der Seesedimente dokumentieren viele natürliche Klimaschwankungen und deren Auswirkungen auf Flora und Fauna. Der Einfluss des Menschen auf Ökosysteme und die Entwicklung des Klimas kann man anhand dieses einmaligen Beispiels aus der Vergangenheit verstehen lernen.
Habt Ihr noch weitere Fragen über das Eckfelder Maar, so hilft Euch die Grabungsleitung „vor Ort“ gerne weiter.
Solltet Ihr "Vorort" keinen antreffen, so besucht doch das Vulkanmuseum Maarmuseum in Manderscheid.
Das Eckfelder Maar unterliegt seit dem 27.05.1988 als Grabungsschutzgebiet dem Denkmalschutzgesetz.
Privatpersonen dürfen nicht graben.
Bitte respektiert dies!
Jeder unsachgemäße Eingriff bedeutet einen Informationsverlust.
Unscheinbare, aber wissenschaftlich bedeutsame Funde könnten unwiederbringlich zerstört werden.
Logbedingungen:
Bitte beantwortet nachfolgende Fragen, mit Hilfe der Info-Tafeln (A1) vorort.
1. Frage:
Für Rheinland-Pfalz ist es die Fundstelle mit den ältesten Resten fossiler Säugetiere.
Der bislang spektakulärste Fund der Eckfelder Maar Ablagerungen gelang mit der Bergung des Ur-Pferdchens (Gattung Propaleaotherium) im Jahre 1991.
Was bestätigen die bisherigen Funde?
2. Frage:
1990 fand man den ersten Huftierschädel.
Was belegten die Untersuchungen, in Bezug auf den damaligen Eckfelder Maar Seeboden?
Sendet uns die Lösung per Mail oder über das Profil zu.
Solltet Ihr als Gruppen diesen Earthcache eingetragen haben, so hat jeder Logger einzeln die Lösungen zu übermitteln.
Nach Übermittlung der Antworten könnt ihr sofort loggen, wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt.
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Wir wünschen Euch viel Spass, beim Cachen, in unserer schönen Eifel.