Dieser EarthCache führt Dich vorbei an dem Edelfrauenwasserfall, durch das Gottschlägtal und über den Karlsruher Grat, ein Gebiet, welches 1975 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Hauptgrund für die Ernennung des 154 ha großen Gebietes war seine geologische Besonderheit, die wir uns im Rahmen dieses EarthCaches genauer anschauen wollen. In den Höhenlagen zwischen 400 Metern im Westen und 850 Metern im Osten erstrecken sich drei Gesteinsschichten: Granitprophyr und Granit, welche das Grundgebirge des Nordschwarzwaldes bilden, sowie unterer Bundsandstein, das Deckgebirge.
Die "Runde" ist gut 5 Kilometer lang (Track) und insbesondere über den Karlsruher Grat folgt der Weg entlang von Westen nach Osten über die rauen und damit sehr trittfesten Porphyrfelsen. Der Weg ist hier an einigen Stellen ausgesetzt, im Ganzen aber im Vergleich zu alpinen Klettersteigen als leicht einzustufen. Klettergurte oder Seilsicherungen sind nicht notwendig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei diesem alpinen Wegabschnitt hingegen dringend erforderlich!

Kreuz am Karlsruher Grat
Die Region um den Karlsruher Grat ist vom Vulkanismus geprägt. Bereits im Perm (vor ca. 290-250 Mio. Jahre) entstanden im Gebiet des heutigen Schwarzwalds durch aktiven Vulkanismus neue, formgebende Gesteine. Magma drang aus dem Erdinneren durch eine vulkanische Zufuhrspalte in die oberen Gesteinsschichten ein. Diese Spalte wurde mit der Zeit immer größer und hat heute eine Ausdehnung von 4 km Länge und 750 m Breite. Das heraufdringende Magma erstarrte zwischen den oberen kalten Gesteinsschichten und der Oberfläche und bildete den direkt auf dem Granit aufsitzenden Porphyrstock. Beim östlichen Bosensteiner Eck verschwindet dieser Porphyrstock bei 850 Höhenmeter unter dem Deckgebirge aus Buntsandstein, das in der Germanischen Trias (vor ca. 250-210 Mio. Jahren) durch wiederholtes Auf- und Abtragen von Flusssedimenten entstand. Der heutige Karlsruher Grat erscheint in einem lichten Rotbraun sowie dunkelbraunen und grünen Farbtönen, die im Rahmen eines Oxidationsprozesses entstanden sind.

Blick auf den Karlsruher Grat
Porphyr ist ein Sammelbegriff für verschiedene vulkanische Gesteine, die große, gut ausgebildete einzelne Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse besitzen. Sie haben für gewöhnlich eine saure (quarzreiche) bis intermediäre Zusammensetzung und enthalten einen hohen Anteil an Feldspaten. In der modernen geologischen Fachsprache gilt der Begriff Porphyr streng genommen nur für das Gefügebild eines Gesteins und nicht für ein bestimmtes Gestein.
Porphyr entsteht, wenn Magma im Erdinneren zunächst langsam erkaltet. In der Tiefe bilden sich bereits wenige, aber große Kristalle, die in der Schmelze schwimmen. Kommt es dann zu einem schnellen Aufstieg des Magmas mit einem Vulkanausbruch, kühlt das verbleibende noch flüssige Magma sehr rasch ab und kristallisiert. Dabei entstehen zahlreiche, mikroskopisch kleine Kristalle, die als Matrix bezeichnet werden. Je rascher die Abkühlung erfolgt, desto feinkörniger wird die Grundmasse. Die großen, mit bloßem Auge gut sichtbaren Kristalle werden als Einsprenglinge bezeichnet. Sie haben meist eine Größe zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern.
Es wird allgemein zwischen quarzreichem und quarzarmem Porphyr unterschieden. Beim Erstgenannten finden sich Quarzkristalle als Einsprenglinge. Er wird daher auch als Quarzporphyr bezeichnet. Die heute gültige Bezeichnung ist Rhyolith. Quarzarme Porphyre können Quarz noch in der Grundmasse besitzen; er kann aber auch vollständig fehlen. Aufgrund der variablen chemischen Zusammensetzung fallen unter den Begriff des quarzarmen Porphyrs mehrere Gesteine, wie zum Beispiel Andesit, Trachyt oder Dazit.

Quarzporphyr aus Löbejün (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Porphyr)
Soweit die Infos vorab. Parken kannst Du auf dem Wanderparkplatz bei N48° 33.548 E8° 10.118. Von hier geht es Richtung Edelfrauengrab. Der Weg führt Dich durch die enge Schlucht des Gottschlägtales mit den sagenumwobenen Wasserfällen (in dem das eigentliche Edelfrauengrab liegt). Bei N48° 33.637 E8° 11.192 geht es nun steiler aufwärts zum Karlsruher Grat. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Grat sowie einen erste schöne Aussicht findest Du bei N48° 33.630 E8° 10.884 (Aussichtspunkt Herrenschrofen). Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Grat. Bei N48° 33.637 E8° 10.700 kreuzt sich der Weg Richtung Grat. Der Klettersteig beginnt. Genieße den Weg über den Grat bis zu N48° 33.776 E8° 11.287. Hier geht es wieder runter zurück zum Auto.

Blick Richtung Edelfrauengrab
Um diesen Earthcache zu loggen, beantworte bitte folgende Fragen per Email (Du brauchst nicht auf eine Logfreigabe zu warten, ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt):
- Welchen Porphyr findest Du auf dem Karlsruher Grat? Quarzreichem und quarzarmem Porphyr?
- Schaue Dir bei N48° 33.726 E8° 11.077 die Ausrichtung des Karlsruher Grates an? In welche Himmelsrichtung zeigt die Ausbruchsspalte?
- Welchen Farbton siehst Du vornehmlich auf dem Gestein des Karlsruher Grates? Rotbraun, Dunkelbraun oder Grün? Was sagt Dir dies über den Oxidationsprozess?
- Freiwillig: Über ein Foto von Dir auf dem Karlsruher Grat würde ich mich freuen.
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Dieser Geocache verläuft durch das Naturschutzgebiet "Karlsruher Grat". Bitte verhalte Dich entsprechend umsichtig und bleibe auf den offiziellen Wegen! Es ist für diesen EarthCache nicht notwendig, den offiziellen Wanderweg sowie Klettersteig zu verlassen. |
Quellen: Broschüre Gottschlägtal - Karlsruher Grat; Wikipedia über Porphyr