Ich stehe nun schon sehr lange an diesem Ort, trotzdem wurde ich hier nie müde zu stehen: Der Blick gen Süden wird vom wunderschönen Mittagskogel dominiert und auf der Wiese nordöstlich vor mir blühen jedes Jahr die herrlichsten Wildorchideen. An ruhigen Tagen höre ich von Osten her die Worounitza rauschen, die sich ihren Weg durch den Wald bis in den Faaker See bahnt. Aber auch die Menschen, die in meiner Nähe Wurzeln schlugen sind mir ans Herz gewachsen: Ich kann von Eheleuten erzählen, die ein Heim gebaut haben, von Kindern, die unter meinem Laub das Radfahren lernten, und von Großeltern, die sich stets mit einem freundlichen Hupen von mir verabschiedeten. So ziehen die Jahre dahin, und die Kinder von einst sind erwachsen geworden. Doch ich muss nicht traurig sein, denn sie kommen immer gerne zu mir zurück. Und bis deren Kinder mein Geäst erklimmen können, unterhalte ich mich mit meinen Freuden dem Eichhörnchen und dem Specht. Was aber die Plastikdose bei meinen Füßen zu bedeuten hat, werde ich wohl nie erfahren...