Willkommen in Luckenwalde
Luckenwalde in Brandenburg ist die Kreisstadt des Landkreises Teltow-Fläming. Luckenwalde besaß große Bedeutung als Industriestadt, seit der Deutschen Wiedervereinigung entwickelt sich der Tourismus zum wirtschaftlichen Schwerpunkt der Stadt und ihrer Umgebung.
Luckenwalde liegt etwa 50 Kilometer südlich von Berlin, was durch den Merkspruch Luckenwalde, Luckenkien, 50 Kilometer vor Berlin. ausgedrückt wird.
Ur- und Frühgeschichte
Die Anwesenheit von Menschen in dieser Gegend ist durch archäologische Funde in der Umgebung seit der mittleren Steinzeit (Mesolithikum) belegbar. In der Römischen Kaiserzeit (etwa ab Christi Geburt) war die Gegend von Luckenwalde Siedlungsgebiet der germanischen Semnonen. Burgunden zogen während der Völkerwanderungszeit durch das Gebiet nach Westen.
Der Ort Lugkin im frühen und hohen Mittelalter
Seit dem späten 7. und 8. Jahrhundert siedelten aus Ostmitteleuropa eingewanderte Slawen in Brandenburg und der Niederlausitz. Das vergleichsweise dünn besetzte Gebiet um Plane, Nieplitz und Nuthe tritt später als pagus Ploni (Gau) in den Quellen auf und gehörte wahrscheinlich zum Siedlungsgebiet der Heveller. Bis zum Beginn der hochmittelalterlichen Ostsiedlung im 12. und 13. Jahrhundert und noch weit darüber hinaus prägten Slawen die lokale Geschichte.
An der Stelle, an der heute Luckenwalde liegt, existierte der slawische Ort Lugkin. Aus Lugkin wurde später die deutsche Bezeichnung Luckenwalde. Dabei bedeutet Lug Bucht, Biegung oder Bogen. Dies bezieht sich auf die Lage in einer Bucht des Baruther Urstromtals und auf den Flusslauf der Nuthe. Eine andere Deutung führt die Silbe Lug auf den ebenfalls slawischen Begriff Luch, der für eine feuchte Niederung steht, zurück.
Wahrscheinlich im frühen 10. Jahrhundert wurde eine hölzerne Burg mit Wall, Palisadenzaun und drei wasserführenden Gräben errichtet. Der innere Durchmesser dürfte etwa 60 bis 80 Meter betragen haben. Um das Jahr 1007 geriet Lugkin unter die Vorherrschaft des expandierenden Piastenstaats. In der Mitte des 12. Jahrhunderts - während des Wendenkreuzzugs - gelangte Lugkin unter die Vorherrschaft der Wettiner. Die slawische Burg wurde geschleift und durch neue Anlagen in Stein ersetzt.
Erste Erwähnung
Die Burganlage wurde am 28. Dezember 1216 durch das Bistum Brandenburg als Lukenwalde erstmals urkundlich erwähnt. Sie bildete das Zentrum eines Burgwardbezirks. Der noch heute existente Marktturm war ein Teil jener Burganlage.
Marktturm
Der Marktturm ist das Wahrzeichen der Stadt Luckenwalde. Er steht auf dem Marktplatz, wenige Meter von der Kirche entfernt, was zu einer lokalen Legende führte:
In früheren Zeiten stand der Marktturm direkt bei der Kirche, er war noch ein Kirchturm. Die Jüterboger jedoch waren neidisch, und wollten den Kirchturm stehlen. Deshalb luden sie ihn bei Nacht auf einen großen Wagen. Sie kamen jedoch nicht weit, nach wenigen Metern zerbrach der Wagen, und der Turm landete wieder auf dem Boden. An dieser Stelle steht er bis heute.
Die ältesten Teile des Turmes stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Dabei gehörte der Burgwart Luckenwalde (castrum, nordöstlich der Johanniskirche im Niederungsgebiet, archäologische Ausgrabung 1987) zu den bedeutenderen Burgwarteinheiten des Nieplitz-Nuthe-Gebietes.