Historisches
Die Dresdner Pulvermühle wurde bereits 1576 wegen der drohenden Explosionsgefahr aus der Wilsdruffer Vorstadt in die Nähe des Löbtauer Dorfangers verlegt. Nach Vorschlägen von Festungsbaumeister Paul Buchner und Rochus von Lynar entstand ein Gebäudekomplex, in dem mit Hilfe der Wasserkraft des Mühlgrabens Salpeter, Kohle und Schwefel zu Schießpulver zermahlen wurden. 1622 erfolgte nochmals eine Erweiterung durch den Anbau mehrere Nebengebäude. Mehrfach wurde diese kurfürstliche Pulvermühle durch Explosionsunglücke zerstört, zuletzt am 27. Juni 1796. Zeitweise fanden in der Nähe der Mühle auch militärische Manöver und “Probeschießen” der Artillerie statt.
Das Areal der Pulvermühle bestand aus verschiedenen Wohn- und Verwaltungsgebäuden, darunter ein schlichtes Herrenhaus im Zopfstil, welches mit einem Dachreiter gekrönt war. Wegen der hohen Expolsionsgefahr galten besondere Verhaltensregeln und Beschränken für den Aufenthalt von Besuchern. Dennoch hatte der jeweilige Besitzer der Mühle das Recht, Bier auszuschänken und Gäste zu bewirten. Nach Verlegung der Pulverfabrikation nach Gnaschwitz bei Bautzen 1875 wurde die Pulvermühle noch zeitweise als Getreidemühle genutzt. Im April 1945 zerstörten Bomben das historische Bauwerk. Reste der Fundamente werden künftig in einem auf dem Areal geplanten kleinen Park zu sehen sein.
(http://www.dresdner-stadtteile.de)