Das Wehr befindet sich am Kopf des Elbe-Umflutkanals und sperrt ihn bei Nichtgebrauch. Der Umflutkanal wurde teilweise durch die alte Elbe gelegt und kann 30 % der Hochwasserfluten weitläufig über Biederitz östlich an den Städten Magdeburg und Schönebeck vorbeileiten.
1869 beschloss die preußische Regierung den Bau des Elbe-Umflutkanals und des Pretziener Wehres. Es ist das größte Schützentafelwehr in Europa und gilt als Meisterwerk damaliger Baukunst. Die erste Öffnung erfolgte im Dezember 1875. Auf der Pariser Weltausstellung 1889 erhielt das Pretziener Wehr eine Goldmedaille.
Deutschlandweite Bekanntheit erlangte das Wehr während der Jahrhundertflut im August 2002, als die Elbe und einige ihrer Nebenflüsse weite Teile Sachsens und Sachsen-Anhalts überfluteten. Magdeburg und Schönebeck entgingen durch die Öffnung des Wehres einer größeren Überschwemmung. Bisher wurde das Wehr insgesamt 63 Mal gezogen, davon 54 Mal im Winter und 8 Mal im Sommer. Die letzte Öffnung des Wehres im Umfeld des Hochwassers in Mitteleuropa 2013 erfolgte am Nachmittag des 3. Juni 2013.
Der Sandstein-Unterbau der Anlage ist 162,8 Meter lang, 7,5 Meter breit und 3,8 Meter hoch. Zwischen den Pfeilern befinden sich neun Joche mit einer lichten Breite von 12,55 Metern, in denen jeweils 36 eiserne Schützentafeln eingesetzt sind. Die nutzbare Durchflussbreite beträgt somit 112,95 Meter. Die je 100 Kilogramm schweren und 1,31 mal 0,83 Meter großen Schützentafeln können nach oben weggezogen werden. Dazu schiebt man zwei elektrisch betriebene Winden auf Gleisen von Joch zu Joch und zieht die Schützentafeln mittels Seilzügen einzeln hoch. Das Öffnen dauert 5 Stunden, es werden dafür 16 Mitarbeiter benötigt.
Das Wehr wird geöffnet, wenn am Messpunkt Barby der Richtpegel von 5,92 Metern erreicht und mit Sicherheit überschritten wird.
(Quelle: Wikipedia) Weitere Informationen findet Ihr auf Wikipedia oder der Internetseite des Wehrs:www.pretziener-wehr.de
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