Die Weiße Marter bei Steinfels
Sogenannte Malefikantensäulen dienten in früheren Zeiten zum Anbinden von Straftätern, die von einem Gerichtsbezirk in einen anderen überführt werden sollten. In Erinnerung an ein solches, an dieser Stelle urkundlich belegtes Objekt wurde eine solche Säule hier wieder errichtet. Steinfels war früher ein Landsassengut, das auch die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. Bei größeren Vergehen war hingegen der Landrichter von Parkstein zuständig.
Bei der Überführung eines Straftäters von Steinfels nach Parkstein übernahmen die Steinfelser den Transfer bis zur Malefikantensäule, die an der Grenze der Hofmark lag. Der Straftäter wurde an der Säule angebunden, bis der Gerichtsdiener des Landgerichts diesen abholte.
1736 wird die Malefikantensäule in einer Urkunde mit Karte, auf der sie als Kreuz gezeichnet wurde, erwähnt. Die Säule trug offensichtlich den Namen "Weiße Marter". Erhalten hat sich dieser Name noch als Bezeichnung für das angrenzende Waldstück (Weißmarter).