Nachts, im Mondschein, lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, hell und warm, da schlüpfte aus einem Ei – knack – eine kleine hungrige Raupe. Sie machte sich auf den Weg um Futter zu suchen.
Am Montag fraß sie sich durch einen Grashalm, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Dienstag fraß sie sich durch zwei Blätter, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Mittwoch fraß sie sich durch drei Bäume, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Donnerstag fraß sie sich durch vier Wurzeln, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Freitag fraß sie sich durch fünf Berge, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Sonnabend fraß sie sich durch ein Wohnhaus, eine Kirche, eine Gaststätte, einen Park, einen Wald, einen Friedhof, einen Teich, eine Mauer, einen Garten und ein ganzes Dorf. An diesem Abend hatte sie Bauchschmerzen!
Der nächste Tag war wieder ein Sonntag. Die Raupe fraß einen Geocache.
Es ging ihr nun viel besser. Sie war nicht mehr hungrig, sie hatte es richtig satt.
Und sie war auch nicht mehr klein, sie war riesengroß und ganz dick. Dabei war sie so schwer geworden, dass sie sich fast nicht mehr bewegen konnte. Sie baute sich noch ein eigenes Loch, in dem sie fortan wohnen wollte. Doch vor einigen Jahren schüttete man das Loch zu und die Raupe zwängte sich noch schnell nach draußen und … war ein wunderschöner Bulldozer!
Und da steht er nun und will bewundert werden. Kommt schnell her und bestaunt ihn. Erschreckt aber nicht, weil er so groß ist. Klettert auch nicht an ihm herum, denn das mag er gar nicht. Und kommt vor Einbruch der Dunkelheit, danach wird er eingeschlossen.