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Die Geologie der Partnachklamm EarthCache

Hidden : 12/8/2014
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser EarthCache führt Euch durch die bekannte Partnachklamm. Gelegen am Fuß des Wettersteingebirges durchschneidet sie auf einer Länge von 700 m mächtige Lagen von Alpinem Muschelkalk und Partnachschichten. Der namensgebende Fluss – die Partnach – entspringt im Reintalanger und wird u.a. durch Schmelzwasser des Schneeferners, dem Rest eines eiszeitlichen Gletschers auf dem Zugspitzplatt, gespeist (wer den Schneeferner gerne einmal näher erkunden möchte, dem empfehle ich folgenden EarthCache: Die Geologie der Zugspitze).

Um zur Partnachklamm zu gelangen, empfiehlt sich der (gebührenpflichtige) Parkplatz am Olympia-Skistadion (N47° 28.919 E011° 07.162). Von dort gelangt über die Zufahrtstraße (Wildenauer Straße) entweder zu Fuß zum nördlichen Eingang der Klamm bei N47° 28.030 E011° 07.210 oder Ihr lasst Euch per Kutschfahrt dorthin bringen. Zur Unterhaltung der Klamm wird eine kleine Gebühr für das Durchwandern der Klamm erhoben.

Aktuelle Eintrittspreise: Erwachsene 6,00 €; Kurgäste 5,00 €; Erwachsene Einheimische 5,00 €; Gruppen 5,00 €; Behinderte 4,00 €; Kinder und Jugendliche 3,00 €

Aktuelle Öffnungszeiten: Mai und Oktober: 8:00 - 18:00 Uhr; Juni-September: 6:00 - 22:00 Uhr; November-April: 9:00 - 18:00 Uhr

Wichtiger Hinweis: In der Partnachklamm tropft und rieselt das Wasser auch nach längerer Zeit ohne Niederschlag von den Wänden, deshalb ist festes Schuhwerk und Regenbekleidung empfehlenswert. Achtung, der Weg verläuft zum größten Teil in Tunnels oder Galerien, und ist stellenweise niedriger als 2 m. Ein Regenschirm ist also eher hinderlich. Der Zutritt mit Fahrrad, Rollstuhl, Kinderwagen, Sportbooten oder ähnlichen ist auf Grund der Enge und Sicherheit verboten. Kurzfristige Schließungen sind aus Sicherheitsgründen manchmal unumgänglich.

Weitere Infos über die Klamm sowie aktuelle Hinweise findet Ihr auf der Homepage der Partnachklamm.


Die Partnachklamm
(Quelle: Maruffel)

Bevor Ihr loslegt, ein paar Infos über die Entstehung der Partnachklamm:

Bei der Entstehung der Partnachklamm spielen zwei Gesteine eine wichtige Rolle: der Alpine Muschelkalk – ein dunkelgrauer Kalkstein - ist in der Mittleren Trias (genauer: im Anis) vor etwa 240 Millionen Jahren in einem flachem Meer abgelagert worden. Durch seine unebene, knollen- und wulstartige Schichtoberfläche (daher trägt er auch den Beinamen "Wurstelkalk") ist er einfach zu bestimmen.
Die darüber liegenden Partnachschichten bestehen aus dunkelgrauen Mergelsteinen (kalkhaltige Tonsteine) mit einzelnen Kalkbänken. Entstanden sind sie vor etwa 235 Millionen Jahren im gleichen Meeresbecken wie der Alpine Muschelkalk.
Im Verlauf der alpinen Gebirgsbildung wurden diese Gesteine gefaltet und im Bereich der Partnachklamm als so genannter Wamberger Sattel herausgehoben. Im Inneren des Sattels überschneiden sich die harten Kalksteine des Alpinen Muschelkalks (Reifling-Formation) sowie die Partnachschichten. Die auf ihm (dem Alpinen Muschelkalk) lagernden, weichen Partnachschichten wurden durch die Erosion schnell abgetragen, sodass der harte Muschelkalk als Felsriegel an die Oberfläche trat und auf diese Weise den Mittelpunkt der Faltung markiert. Nach dem Rückzug des Eises im Bereich von Graseck vor ca. 12.000 Jahren, hatte die Partnach noch genügend Zeit, um sich in die harten Kalkbänke einzuschneiden, wodurch die eindrucksvolle Partnachklamm entstanden ist. Nördlich und südlich der Klamm fließt die Partnach durch die jüngeren Mergel der Partnach-Formation. Hier konnte die Partnach aufgrund der weicheren Gesteine ein deutlich breiteres Flussbett anlegen.

Häufig bilden sich Klammen an Geländestufen, die durch die unterschiedlich starke Eintiefung von Haupt– und Nebentälern entstanden. Flüsse überwinden diese Höhenunterschiede zunächst als Wasserfälle und schneiden sich im Laufe der Zeit in das Gestein ein. Bei starkem Gefälle, hoher Fließgeschwindigkeit und hartem Gestein entsteht so die typische Talform der Klamm.


Entstehung der Partnachklamm (Quelle)

Die wesentlichen Faktoren bei der Talbildung sind die Beschaffenheit des Gesteins und Gefälle. Im Bereich von Flussabschnitten mit großem Gefälle dominiert die Tiefenerosion der Flüsse. Dieser ist bei einer Klamm der Fall (formal versteht man unter einer Klamm eine tief eingeschnittene Gebirgsschlucht mit einem Talquerprofil, welches sich durch annähernd senkrechte oder überhängende Wände auszeichnet). Das Längsprofil einer Klamm ist meist steil und unregelmäßig. Diese Talform ist Ausdruck der stark wirkenden Tiefenerosion. Seitenerosion findet dagegen kaum statt. Klammen können demnach nur in widerständigen, standfesten Gesteinen entstehen. Bei abnehmender Härte des Gesteins – und damit zunehmender Seitenerosion– bildet sich ein breiteres Tal. Im Vergleich zur Klamm beschreibt ein Kerbtal ein Tal mit V-förmigem Talquerprofil. Daher wird das Kerbtal auch als V-Tal bezeichnet. Die Form ist Ausdruck starker Tiefenerosion und starker Seitenerosion. Am Hangfuß werden die Produkte des Hangabtrags durch das Fließgewässer aufgenommen (Seitenerosion) und abtransportiert. Eine Schlucht ist eine Zwischenform von Klamm und Kerbtal.


Talformen (Quelle)

Mit den Infos (s.o.) kann es nun losgehen. Vom Parkplatz begebt Euch zu dem von links einmündenden Schlenzgraben bei N47° 28.190 E011° 07.154. Hier vollzieht sich der Übergang von den Partnachschichten zum Alpinen Muschelkalk.
Nun geht es zum nördlichen Eingang der Klamm bei N47° 28.030 E011° 07.210. Genießt die Wanderung durch die Klamm. Welche Spuren der Erosion könnt Ihr erkennen? Am südlichen Klammausgang, vor der Mündung des Ferchenbaches in die Partnach, werden wieder die Partnachschichten erreicht und das Tal weitet sich wieder. Werft hier einen Blick zurück auf den Klammeingang. Am 1. Juni 1991 brachen ca. 10.000 m3 Gestein aus der westlichen Felswand am Südende der Klamm heraus und bildeten einen 15 m hohen Wall. Durch die Sturzmasse wurde die Partnach zu einem See aufgestaut, der nach kurzer Zeit verlandete. Im März 2003 erfolgte während der regulären Frühjahrssperrung im nördlichen Teil der Klamm ein erneuter Felssturz mit einem Volumen von ca. 500 m3.

Nun habt Ihr die Wahl: entweder Ihr geht den gleichen Weg zurück zum Parkplatz oder Ihr wählt den Rückweg über die Eiserne Brücke. Um zur Brück zu gelangen folgt bei N47° 27.641 E011° 07.433 dem Weg zum Vordergraseck. Bei N47° 27.940 E011° 07.388 biegt Ihr ab zur Brücke und erreicht diese bei N47° 27.931 E011° 07.281. Auf der Brücke bietet sich ein toller Tiefblick in die Klamm und im Weiterweg rechts haltend, ein intensiver Einblick in die Schichtenstruktur des Alpinen Muschelkalkes.


Geologische Karte von Garmisch-Partenkirchen (Quelle)

Um diesen Earthcache zu loggen, beantwortet bitte folgende Fragen auf Eurem Weg (unterwegs findet sich eine Infotafel am Wegesrand, welche Euch teilweise hilft) per Email (Ihr braucht nicht auf eine Logfreigabe zu warten, ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt):

  • Das Ihr mit der Partnachklamm eine Klamm gesehen habt, sollte jedem klar sein. Wenn ich Euch sage, dass Ihr aber auch ein Kerbtal gesehen habt, dann stellt sich die Frage: in welchem Bereich war das? Welche Merkmale eines Kerbtales konntet Ihr dort erkennen?
  • Wie hoch reichen die Wände der Klamm?
  • Halte die Augen auf nach dem "Wurstelkalk". Wo kannst Du ihn sehr gut erkennen?
  • Freiwillig: über ein Foto von Dir in der Partnachklamm würde ich mich freuen.
Quellen: Wikipedia über die Partnachklamm; Bayerns schönste Geotope (Bayrisches Landesamt für Umwelt); Talformen und ihre Entwicklung; Geotrekking Zugspitzland von Andreas P. Kaiser (Rother Wanderbuch)

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