Lauchhammer – Die sogenannten Geigerschen Alpen zwischen Lauchhammer-Ost und Kostebrau, eine der markantesten Bergbaurelikte in der Lausitz, liegen seit nahezu 80 Jahren unverändert an Ort und Stelle. Wegen ihrer naturschutzfachlichen und wissenschaftlichen Bedeutung hatte die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg das etwa sechs Hektar große und unwirtliche Gebiet 2011 in ihr Eigentum übernommen.
Mit einem Zaun und einer dichten Benjeshecke hat die LMBV die Geigerschen Alpen, die sowohl ein technisches Denkmal als auch ein geschützter Landschaftsbestandteil sind, vor unbefugtem Zutritt gesichert. Diese Maßnahme war die einzige Alternative zur Abtragung dieses einzigartigen Bergbaurelikts. Seit diesem Jahr liegt der Erhalt dieser Schutzvorrichtung in der Verantwortung der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg als Eigentümerin. „Die Überhänge und die Steilrippen bergen reichlich Gefahren. Daher werden wir den Zaun auch regelmäßig kontrollieren“, sagt Elke Wayß von der Stiftung.
Geradezu lebensfeindlich sind die Hinterlassenschaften, die die Abraumförderbrücke aus dem Tagebau Schwarzheide/ Friedländer in Gestalt der typischen Schüttrippen abgelagert hat. Es sind Spezialisten wie der Sandohrwurm oder der Erbsenstreuling, eine Pilzart, die den extremen Lebensraum bewohnen.
„Der mit einem pH-Wert unter 3,0 äußerst saure Boden lässt keinerlei Vegetation zu und macht das Gebiet einzigartig“, erläutert Elke Wayß. Schwefel- und Eisenkies in den Abraummassen reagieren mit Wasser und Luftsauerstoff und bilden seit mehr als sechzig Jahren stetig neue Säure. Ein Ende dieses Prozesses ist nicht abzusehen. Daher sind die Geigerschen Alpen auch für Forscher interessant, die hier beispielsweise der Frage nachgehen können, wie die Wiederbesiedlung nährstoffarmer und saurer Böden erfolgt oder wie die natürliche Dynamik in einer solch besonderen Landschaft abläuft.
Die Stiftung wird im kommenden Jahr vor Ort mit einer Schautafel über diese kulturhistorisch, industriegeschichtlich und ökologisch interessante Landschaft informieren.
28.08.12 Mondlandschaft in der Lausitz sichern
Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg für Bergbaurelikt verantwortlich