Die Kehdinger Kreisbahn wurde als 1000mm-Schmalspurbahn gebaut, nachdem die Gemeinden wegen der zu erwartenden hohen Kosten (damals 9.703.000 Mark) Einspruch gegen eine Normalspurbahn eingelegt hatten. Auf der 50,5 km langen Strecke folgte die Bahn (im Volksmund auch „Klütenbahn” genannt) größtenteils dem Straßenverlauf; nur auf einer Länge von 6,7 km hatte sie einen eigenen Bahnkörper. Teilweise fuhr der „Feurige Elias” wie eine Straßenbahn mitten durch die Orte. Im Juni 1899 konnte die Bahn nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr in Betrieb genommen werden.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Betrieb der Bahn immer unwirtschaftlicher, sodass der Personenverkehr im Jahr 1932 (Freiburg – Itzwörden) bzw. 1933 (Stade – Freiburg) eingestellt werden musste. Die Firma Peill aus Stade übernahm die Personenbeförderung mit Bussen. Der Güterverkehr wurde noch bis in das Jahr 1936 weitergeführt, danach wurde die Strecke stillgelegt und zurückgebaut. Der Gleisanschluss zum Stader Hafen (Dreischienengleis Normal- und Schmalspur) bestand noch bis 1937.
Brückenwiderlager am Mühlenweg
Südlich von Freiburg gab es einen der wenigen Streckenabschnitte, auf denen die Bahn einen eigenen Bahnkörper hatte und nicht direkt neben der Straße fuhr. Die Brücke über die Freiburger Wettern war die letzte von insgesamt 15 Brücken, die es auf der Strecke Stade-Freiburg gab. Bei allen Brücken bestanden die Widerlager aus Ziegelmauerwerk; die Brücke war eine Stahlkonstruktion mit Vollwandträgern.
Beispiel für eine Vollwandträgerbrücke (Kinzigbrücke auf der DB-Strecke Wächtersbach-Bad Orb; die Strecke wurde 1995 stillgelegt):
Quelle: http://www.ro-modell.de
Brücken mit Vollwandträgern wurden früher nur selten mit Spannweiten von über 100m gebaut. Da sie sehr schwer und dadurch unwirtschaftlich waren, kamen sie vor allem dort zum Einsatz, wo nur geringe Spannweiten erforderlich waren. Heute werden sie nur sehr selten gebaut, wenn Spannweiten von 25m nicht ausreichen. Dafür werden die leichteren Gitter- oder Fachwerkträger bevorzugt.
Am Mühlenweg existieren noch heute die Widerlager der Brücke, auf der die Kehdinger Kreisbahn damals die Freiburger Wettern überquerte.
Zum Cache:
Der Cache liegt nicht an der Brücke, sondern am Parkplatz des benachbarten Tennisplatzes. Auch hier ist es kein anspruchsvolles Versteck; im Vordergrund steht – wie bei den anderen Stationen – das Hinführen zu den heute noch existierenden Resten der Bahn.
Weitere Caches dieser Serie:
GC5ZC37 Kehdinger Kreisbahn: Bahnhof Stade
GC5PMX3 Kehdinger Kreisbahn: Burggrabenbrücke
GC5PNMD Kehdinger Kreisbahn: Drehbrücke
GC5PNQ4 Kehdinger Kreisbahn: Bützfleth
GC5PQJ4 Kehdinger Kreisbahn: Festung Grauerort
GC5RZZ6 Kehdinger Kreisbahn: Der Bleiturm in Barnkrug (archiviert)
GC5PQP4 Kehdinger Kreisbahn: Drochtersen Kirche (archiviert)
GC5PWDJ Kehdinger Kreisbahn: Nindorf
GC5W8D3 Kehdinger Kreisbahn: Landesbrück
GC8E36W Kehdinger Kreisbahn: Bahnhof Freiburg (archiviert)
GC5QN8Y Kehdinger Kreisbahn: Krummendeich
GC5QNCH Kehdinger Kreisbahn: Balje
GC5QNED Kehdinger Kreisbahn: Itzwörden
GC5QNHE Fähre Itzwörden-Geversdorf
