Wir schreiben das Jahr 1620. In ganz Europa tobt der Dreißigjährige Krieg. Die fromme Gerolsteiner Bevölkerung möchte ein Gotteshaus errichten, fürchtet aber, dass ihr Bau in den Kriegswirren rasch gebrandschatzt und zerstört wird. Deshalb fasst man einen tollkühnen Plan: Die Kapelle soll außerhalb der Siedlung in unwegsamem Gelände, aber gleichwohl von der Bevölkerung erreichbar, gelegen sein. Der Bau wird unter außergewöhnlichen Mühen in verhältnismäßig kurzer Zeit vollendet, und am 01.04.1621 feiert Pfarrer Paul "Paulchen" Klein mit der Gemeinde den Einweihungsgottesdienst. Und das Unglaubliche gelingt: Die Gerolsteiner schweigen wie ein Grab. Deswegen gibt es auch - soweit ersichtlich - keine schriftlichen Aufzeichnungen über das Gotteshaus. Dafür bleibt es im Dreißigjährigen Krieg unangetastet.
Noch Jahrzehnte danach hält die Bevölkerung dem Kirchlein die Treue. Aber allmählich scheuen vor allem ältere Einwohner den mühsamen Aufstieg, die Gottesdienste werden immer spärlicher besucht, bis schließlich aufgrund einer Stiftung im Jahre 1681 als Ersatz die Büschkapelle errichtet wird.
Die Gerolsteiner Felsenkapelle gerät in Vergessenheit. Ihr verborgener Baukörper kann aber auch noch heute bei genauem Hinsehen in den Gerolsteiner Dolomiten entdeckt werden.
Wer aus mündlicher Überlieferung noch Informationen zu diesem Gebäude mit seiner außergewöhnlichen Geschichte besitzt, leite uns diese bitte weiter.
Bitte verhaltet Euch dem Ort entsprechend respektvoll.