Die Geister der alten Stadtmühle
Seit Jahrhunderten stehen an dieser Stelle Wassermühlen, die teils für die ganze Hansestadt Wismar zentral das Korn mahlten. In den letzten Jahrzehnten hatte das rote Backsteingebäude mit den vielen Anbauten an dieser Stelle ausgedient. Nach der politischen Wende 1989 diente es erst als Büro-, dann als Wohngebäude. Umtriebig war der Mann, ein zugezogener Nachfahre eines alten schwäbischen Müllers, der hier nun Einheimische wohnen lies. Immer wieder baute er um, meist befreit von allen Sinnen, und hielt die Mieter in Schach. Mit unzähligen Mietern geriet er in Streit, verlor einen Rechtsfall nach dem nächsten, weigerte sich beharrlich Fehler und Niederlagen einzugestehen. Dieses Spiel geht nun schon so lange, dass die ersten der ehemaligen Mieter eines natürlichen Todes starben. Doch sie finden keine Ruhe. Aus altem Ärger über die Gemeinheiten des südwestdeutschen Müllersohnes spuken Sie nun in der alten Stadtmühle umher. Sie verursachen Risse in Fliesen und Herdplatten, Lassen Dachgauben faulen und Kautionen verschwinden. Selbst Versuche, sie an dieser Stelle ein zumauern, scheiterten jäh.