Flussdelta Felsenholz EarthCache

Geotop

Die Deckenschotter Felsenholz nördlich Sitterdorf wurden vom Amt für Raumplanung des Kanton Thurgau als Geotop offiziell ausgewiesen. Geotope sind ganz besondere geologische Phänomene, die mit ihrer Einzigartigkeit und Schönheit für bestimmte geologische Phasen und Prozesse stehen und diese als Fenster in die Erdgeschichte uns heute dokumentieren. Neben der geologischen Einzigartigkeit bietet dieses Geotop eine Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tieren. Bitte verhaltet euch entsprechend umsichtig und schont die Natur.

Die Location

Das Felsenholz ist ein Waldgebiet und Höhenzug nördlich der Gemeinde Sitterdorf. Mit einer Höhe von 594 M.ü.M gehört er zu einem der höchsten Erhebungen der Umgebung. Dies bietet einem eine grandiose Aussicht über das Fürstenland bis zum Säntis hin. Am besten geniesst man diese Aussicht vom „Chänzeli“ aus (Waypoints), wo man auch eine schöne Grillstelle findet. Die Südseite des Felsenholz wird vom Hohlenstein bestimmt, in welchem sich diverse Höhlen befinden. Drei grosse Höhlen sind zu entdecken und laden zum verweilen ein. Die grösste Höhle findest du an den Ankerkoordinaten. Diese Höhle ist jedoch, wie eine weitere, nicht natürlich entstanden. Die Bischofszeller Bevölkerung musste nach dem Stadtbrand 1419 einen neuen Unterschlupf finden. Da die Feinde der Bischofszeller nahe waren, konnte man die Stadt nicht aufbauen und entschloss sich, die „Höölene“ im Felsenholz auszubauen und darin zu Hausen.

Heute ist das Gebiet vor allem bei Kletterern sehr beliebt. Mittlerweile bieten hier über 30 Kletterrouten in der Schwierigkeit 5b bis 7a+ viel Abwechslung. Wie immer findet man hier sehr spezielle Routennamen wie zum Beispiel den „Chemifeger“, s'“Elefantefüdli“ oder den „Fitnesstest“. In den ehemaligen Höhlen, welche den Bischofszellern Schutz bot, kann man heute Übernachten. Die Höhlen müssen aber reserviert und bezahlt werden. Dafür liegt Stroh aus und der Wirt kümmert sich gut um seine Gäste. Die Kontaktadresse dazu findest du hier.

Geologie

Das Felsenholz ist ein etwa fünf Hektaren grosser Höhenzug mit stark verfestigten Schottern und teils als löchrige Nagelfluh ausgebildet. Die Schotter sind gegen Süden hin in mehreren markanten Felswänden gut aufgeschossen und man kann den Aufbau des Höhenzugs sehr gut verfolgen. Gut ist die Deltaschichtung gegen Norden hin erkennbar und das Schwermineral-Spektrum lässt auf eine Schüttung aus dem Osten her schliessen. Das Geröllspektrum passt nämlich überhaupt nicht in die regionalen Schotter, welche eher jungpleistozäner Art sind. Da das Deckenschotter hier sehr gut isoliert ist und eine Deltaschichtung zeigt, handelt es sich um einen sehr wichtigen Ort für die Rekonstruktion der pleistozänen Geschichte der Ostschweiz.

Eine Deltaschichtung setzt natürlich voraus, dass sich hier einmal ein Delta befand. Das heisst, dass hier ein Fluss in einen See gemündet haben muss. Das kann man sich heute nicht vorstellen, wenn man vor Ort steht. Muss aber so gewesen sein.

Bildquelle: Amt für Raumplanung des Kanton Thurgau

Auf dem Bild erkennt man gut, wie es zur letzten Eiszeit hier ausgesehen haben muss. Ein Eiszeit-Fluss mündete hier in einen kaltzeitlichen See und hinterliess Ablagerungen, welche erst nach dem Rückgang des kaltzeitlichen Sees und dem Abtragen der ehemaligen felsigen Landoberfläche zum Vorschein kamen.

Deine Aufgaben

Begebe dich zu den Ankerkoordinaten und betrachte die Wand. Du wirst keine Probleme haben die Deltaschichtung zu erkennen und mit dem obigen Text auch die Herkunft und Entstehung zu verstehen. Beantworte hier Frage 1, die lautet:

Woran ausser der Schichtung erkennst du, dass es sich um Schüttmaterial handelt?

Folge danach dem Pfad an der Felswand in westlicher Richtung. Bald stehst du an einer weiteren Felswand. Eigentlich sieht sie gleich aus. Eigentlich! Da wären wir schon bei Frage 2:

Wo liegt der Unterschied zur ersten Felswand? Kannst du dir einen Grund für diesen Unterschied vorstellen?

Folgst du dem Pfad nun weiter erreichst du schon bald eine weitere tolle Wand. Beantworte hier Frage 3:

Wenn du den Unterschied zwischen dem Fels bei Frage 2 und diesem hier ansiehst, setzen sich deine Beobachtungen fort oder kannst du hier keinen Unterschied mehr feststellen?

Es ist ja mittlerweile schon lange keine Pflicht mehr. Aber auch wir würden uns über ein Logfoto mit euch, dem GPS und einem beliebigen Hintergrund aus der Nähe des EarthCaches freuen.