Breitbandkabelnetz Mixdorf-Netzhistorie
1991 – Mit der Wende in Deutschland werden auch in Mixdorf ganz neue Freiräume für die Entwicklung des Dorfes in Gegenwart und Zukunft entdeckt. Die Mixdorfer sind sich unter der Führung Ihrer Bürgermeisterin , Frau Janisch , einig :
Mixdorf soll unter Nutzung aller Möglichkeiten, welcher der gesellschaftliche Umschwung mit sich bringt, zu einem modernen Dorf mit einer zukunftweisenden Infrastruktur entwickelt werden. So ging man mit Feuereifer an die Bebauungsplanung der Wohngebiete Nord, Süd und Ost, unter Berücksichtigung ihrer Anbindung an den bestehenden Ortskern. Die Planungen gingen zügig voran und wurden vom Landkreis unter einer Bedingung genehmigt:
„Mixdorf soll den Einwohnern und Besuchern ein Ortsbild ohne die ansichtverschandelnden, Antennenanlagen bieten. Dazu muß ein modernes Breitbandkabelnetz in der gesamten Ortschaft installiert werden.“
Die Planungsgruppe „Gemeinschaftsantennenanlage Mixdorf“ ging nun auf die Suche nach den dazu nötigen Technologien und fand diese im Rahmen eines Erfahrungsaustausches mit einem Netzbetreiber , welcher sein Kabelnetz auf den neuesten Stand der Technik umgebaut hatte. Eine, die Arbeiten ausführende, Firma war auch schnell gefunden.
Es blieb nur noch die allesentscheidende Frage der Bezahlung dieses mutigen Vorhabens. In einer , aus heutiger Sicht einmaligen Marketingaktion wurde eine ortsinterner Finanzplan entwickelt, welcher sämtliche enstehenden Kosten abdeckte. Fast jeder Mixdorfer beteiligte sich mit ca. 900,00 Deutsche Mark finanziell an dem Vorhaben. Jetzt konnte es losgehen.
Das Netz wurde gebaut und wuchs mit dem Entstehen der neuen Wohngebiete mit.
Nun ist der Bau eines solchen Kabelnetzes die eine Seite der Medaillie. Die andere Seite ist der zuverlässige Betrieb einer solchen Anlage. Dieser Part verlief in der darauffolgenden Zeit etwas glücklos. Das Netz wechselte mehrmals den Besitzer. Die Betreiber gaben sich die Klinke in die Hand. Service, Wartung und sogar das Gebühreninkasso funktionierten nicht mehr. Im Frühjahr 2007 wurde das Netz abgeschaltet, da auch keine Stromlieferung mehr erfolgte. Das Netz befand sich in der Insolvenzmasse des letzten Betreibers und sollte, da schrottreif, abgerissen und rückgebaut werden. Der technische Zustand war einfach jämmerlich.
Einzig die Hülle des Empfangsturmes und die Erdkabel waren noch in Ordnung. Nach Prüfung der Möglichkeiten des Einsatzes neuester Technologien (Internet und Internettelefonie) in derart kleinen Kabelnetzeinheiten wurde das Netz im April 2007 schließlich vom Insolvenzverwalter des letzten Betreibers übernommen und grundlegend instandgesetzt.