In dieser Nacht komme ich nicht zur Ruhe. Zu viele Eindrücke sind auf mich eingeprasselt. Ich genieße Jovanni's Vertrauen, er hat mich in Dinge eingeweiht, die sicher außer ihm kaum ein anderer kennt. Und was wird morgen? Wer ist dieser Viktor wirklich, warum kommt er gerade jetzt hier her und beruft sich auf das alte Versprechen?
Ich gönne mir noch eine Bloody Mary und warte darauf, dass die Sonne wieder am Horizont erscheint.
„Jovanni, hast du eine Ahnung, warum Viktor gerade jetzt zu dir kommt?“
„Nein, Mathilda. Wenn er aber unseren vereinbarten Notfall-Code dafür benutzt, dann geht es am Ende um Leben und Tod. Die Frage ist nur, um wessen Tod.“
Das Restaurant war leer. Nur am Tisch in der Ecke, direkt neben der Tür zum hinteren Ausgang saß im Halbdunkel ein Mann, vor ihm eine Flasche mit drei Gläsern. Jovanni ging auf ihn zu, er stand auf und ohne ein Wort zu sagen, umarmten sich beide. Mit der Hand auf mich zeigend,stellte mich Jovanni Viktor vor.
„Viktor, das ist Mathilda.“
Mit der anderen Hand auf Viktor zeigend
„Mathilda, mein alter Freund Viktor“
Ich reichte ihm meine Hand, er schüttelte sie einmal kräftig, ohne dabei zunächst irgend eine Regung in seinem Gesicht hervorzurufen. Alte, militärische Schule eben.
Wir setzten uns, Viktor füllte die drei Gläser mit Wodka, erhob seines uns sagte
„На здоровье“
Wir leerten unsere Gläser, setzten uns wieder und Viktor legte einen kleinen Umschlag samt einer dicken Akte auf den Tisch.
„Jovanni, mein Freund. Ich bin zu dir gekommen, weil ich deine Hilfe brauch. Es gibt da einige Dinge aus meiner Vergangenheit beim KGB, die du noch nicht weißt. Vor zwei Tagen bekam ich das hier!“
Viktor öffnete den kleinen Umschlag und holte eine Speicherkarte hervor.
„Sieh dir an, was da drauf ist.“
Er steckte die Karte in seinen Laptop und …
to be continued...