Skip to content

Gneis - Gestein des Jahres 2015 EarthCache

Hidden : 2/11/2016
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:



GNEIS - Gestein des Jahres 2015


Dieser EC führt euch zum einem Exponat des Gesteins des Jahres 2015.

Wer möchte kann natürlich auch die Gelegenheit nutzen und sich direkt vor Ort im Museum der TU Claustal-Zellerfeld noch weitergehend über viele andere Dinge zu informieren - einen Besuch dort können wir nur empfehlen!

Die aktuellen Öffnungszeiten findet ihr am Ende des Listings. Der Besuch dieses ECs erfordert NICHT den Besuch des Museums !

Gneis wurde zum Gestein des Jahres 2015 gekürt.

Aber, gibt es den Gneis überhaupt?

Gneise sind metamorphe Gesteine mit einer ausgeprägten Paralleltextur, die mehr als 20 % Feldspäte enthalten.

Das ist eigentlich eine klare Definition.

Doch in Zusammenhang mit dem Gneis sind selbst unter Geologen immer wieder Sprüche zu hören wie: “Ein Fall für Sherlock Holmes“ oder „Was ich nicht weiß, ist Gneis“...

Grundsätzlich werden Ortho- und Paragneise unterschieden.

Orthogneise sind aus magmatischen Gesteinen, häufig Granite, entstanden.

Aus Sedimentgesteine wie Sandsteinen, Grauwacken oder Tonsteinen wurden durch eine intensive Metamorphose Paragneise.

Das ursprüngliche Gestein musste durch geologische Prozesse tief in die Erde hinein, durch hohe Druck- und Temperaturen umgewandelt und anschließend wieder an die Oberfläche befördert worden sein.

Deshalb sind es Gneise, die zu den ältesten Gesteinen unseres Planeten zählen; wie z.B. die Acasta Gneise in Kanada mit 4 Milliarden Jahren.

Als nordische Geschiebe, die durch die quartären Eiszeiten nach Norddeutschland verfrachtet wurden, gehören sie auch zu den jüngsten, denn sie befinden sich teilweise seit weniger als 1 Million Jahren an ihrem heutigen Standort.



Wie entsteht ein Gneis?

Gneise entstehen durch Metamorphose, also unter relativ hohen Temperatur-Druck-Bedingungen. (Temperaturen von 700 °C und Druckbedingungen bis zu 6 kbar)
Bei der Metamorphose kommt es unter den veränderten physikalischen Bedingungen zu Mineralreaktionen, also zur Neu- oder Umbildung von Mineralen, wobei das Gestein im festen Zustand verbleibt.

Die vorhandenen Minerale werden dabei verformt und kristallisieren zum Teil neu. Einige Minerale entstehen überhaupt erst als Reaktion auf die hohen Drücke und Temperaturen.

Solche Minerale können als Barometer bzw. Thermometer für die erreichten Bedingungen benutzt werden.
Gneise entstehen durch gerichteten Druck, wie er bei Gebirgsbildungen auftritt.

Sie sind Produkte geologischer Prozesse, die große Gebiete betreffen und als Regionalmetamorphosen bezeichnet werden. Dabei treten Scherbelastungen und seitlicher Versatz auf.

Das Gestein zerfällt in Lagen, die sich seitlich gegeneinander bewegen.
Als anschauliches Beispiel wurde hier Notizblock gebogen, so dass sich die einzelnen Blätter verschieben. Solche Verformungen, die auf der seitlichen Bewegung einzelner Lagen beruhen, bezeichnet man als
laminares Gleiten.

Der gleiche Vorgang spielt sich im Gestein bei jeder Gebirgsbildung ab und betrifft bei der Verschiebung und Faltung viele hundert Meter dicke Gesteinspakete ebenso wie allerkleinste Bereiche.

Wie alt ist ein Gneis?
Bis Gneise als anstehendes Gestein im Gelände sichtbar werden, vergehen sehr lange Zeiträume.
Da Gneise an den Basen von Gebirgen gebildet werden, müssen erst die darüber liegenden Deckgebirge abgetragen werden, bevor diese Gesteine sichtbar werden.

Gneise sind daher immer alte Gesteine. Ihr Vorkommen zeigt an, dass tiefliegende Teile alter Gebirge freigelegt sind.
Manche dieser Gesteinsformationen gehören zu den ältesten Gesteinen der Erde: Die Isua-Gneise in Grönland etwa werden auf 3,8 Milliarden Jahre datiert, der kanadische Acasta-Gneis in Kanada kommt sogar auf vier Milliarden Jahre.
Die bei uns zu findenden Gneise vom baltischen Schild sind etwa 2 Milliarden Jahre alt.


Woran erkenne ich einen Gneis?
Das Gestein als Ganzes zeigt ein deformiertes und gestrecktes Gefüge.


Im Vergleich dazu hat der Granit eine richtungslose Kristallstruktur:

Gneis Granit

Gneise enthalten immer einen maßgeblichen Anteil an hellen Mineralen.

Das sind in der Regel Feldspat und Quarz, es kann aber auch Nephelin oder Cordierit neben den Feldspäten vorkommen.

Das dunkle Mineral ist meist Biotit, gelegentlich kommt auch Amphibol in Gneisen vor.
Eine Mindestmenge an hellen Mineralen ist nicht exakt definiert.

Als Richtschnur kann ein unterer Gehalt von etwa 20 % Feldspat plus Quarz (bzw. Foid) angenommen werden.
Gneise sind meist helle Gesteine.
Da Gneise in der Tiefe aus unterschiedlichem Ausgangsmaterial (Edukt) entstehen kann, gibt es 2 Hauptgruppen:
Ein
Paragneis ist aus einem Sediment oder einem Sedimentgestein hervorgegangen und oft, aber nicht immer, grau-weiß gefärbt.

Orthogneise werden aus magmatischen Gesteinen gebildet.

Meist, aber nicht immer, sind Orthogneise rötlich gefärbt.

Weiterhin gibt es für Gneise viele anderen Namen, welche sich auf die sichtbare Struktur oder die Herkunft beziehen - zum Beispiel: Bändergneis, Augengneis, Gneisgranit, Granatgneise oder Cordieritgneise.

In Abhängigkeit vom prozentualen Anteil beigemengter Minerale wird der Gneis dann bei >5% z.B. Granatgneis genannt, bei <5% dann granatführender Gneis.

Dieser EC führt euch zu einem Gneis, an dem die im Listing beschriebenen Merkmale besonders gut zu erkennen sind.

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, dürft ihr euch vor Ort mit folgenden Fragen beschäftigen:

Schaut euch den Gneis genau an.

Beschreibt welche Details euch besonders auffallen die belegen das es sich hier tatsächlich um Gneis handelt - (mal abgesehen von der Schrifttafel ;-) ).

Nennt bitte mindestens 2 Details.

Woher stammt das Exponat ?

Beantwortet die Fragen und sendet die Antworten über das MessageCenter (da kommt die Antwort am schnellsten), oder an unser Profil, oder direkt an teamchritho@go4more.de :

Nach Beantwortung der Fragen dürft ihr sofort loggen, wir melden uns falls etwas nicht richtig ist und nachgebessert werden muß...

Und jetzt viel Spaß bei der Erforschung des Gneis :

„Wer einmal gelernt hat, die Spuren der Erdgeschichte zu lesen, wird nie wieder einen langweiligen Spaziergang erleben!“

Quellen:

http://www.steine-und-minerale.de

http://www.wissen.de/gestein-des-jahres-2015-gneis-milliarden-jahre-altes-streifenmuster/page/0/1

VINX: Gesteinsbestimmung im Gelände, Elsevier 2005, Seiten 343 ff.

http://www.kristallin.de/Metamorphite/Gneise

Additional Hints (No hints available.)