Dieser Geocache soll auf eine Gedenktafel aufmerksam machen, die am Equipagenweg seit dem 13. Juni 1998 angebracht ist. Täglich gehen hier etliche Menschen auf dem Weg in den Auenwald oder zur Leipziger Seenlandschaft vorrüber, ohne diesem Ort eine besondere Achtung zu schenken. Wie ich finde, zu Unrecht.
zum Gedenkort:
Auf dem Gelände hinter der Gedenktafel (zwischen dem Equipagenweg im Osten, der Straße Am Wolfswinkel im Norden, dem Floßgraben im Westen und der Eisenbahnstrecke im Süden) befand sich vom 31.08.1944 bis zum 13.04.1945 eines von vielen Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald. Hierbei handelte es sich um ein Frauenlager, in dem nahezu 2000 ungarische Jüdinnen und französische Widerstandskämpferinnen inhaftiert waren. Zur Zeit der höchsten Belegung mussten hier 1542 Frauen (davon 250 Französinnen der Résistance) für die deutsche Rüstungsindustrie Zwangsarbeit verrichten. Die Frauen waren zwischen 15 und 30 Jahre alt und arbeiteten unter unmenschlichen Bedingungen für die benachbarten Junkers-Werke, die in der umstrukturierten Kammgarnspinnerei Munition und Flugzeugteile für die Luftwaffe (u.a. für die Ju 88) herstellten.
Karte der Außenlager des KZ Buchenwald
Die Frauen waren in Steinbaracken untergebracht, welche durch einen elektrisch geladenen Zaun sowie Wachtürme umgeben waren. Gleich gegenüber befand sich (wie heute) eine Wohnsiedlung aus Einfamilienhäußern. Während des Bestehens des Frauenaußenlagers starben unter der Leitung des SS-Lagerleiter Alois Knittel 7 Frauen. Viele weitere Frauen starben auf dem Todesmarsch in Richtung Theresienstadt, welcher angesichts der bevorstehenden amerikanischen Besetzung am 13. April 1945 began.
Eine überlebende Inhaftierte des Frauenaußenlagers in Markkleeberg ist Frau Dr. Zahava Szasz Stessel (lebt heute in New York und ist Ehrenbürgerin der Stadt Markkleeberg). In dem von ihr verfassten Buch "Snow Flowers" beschreibt sie das Leben im Frauenlager Markkleeberg und untersucht die Gewaltstrukturen.
Einige Erinnerungen von Frau Dr. Zahava Szasz Stessel sowie Jaqueline Fleury (einer französischen Überlebenden) zu der Zeit im Lager und den Greulen des Todesmarsches können u. a. auf der Homepage der Leipziger Notenspur unter dem Thema "Schneeblumen-Gedenkweg" nachgelesen werden. (Link befindet sich bei der Quellenangabe)
Zudem findet alljährich am 27. Januar anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Außenlager Markkleeberg des KZ Buchenwald eine Kranzniederlegung statt.
zum Geocache:
Es handelt sich um einen sehr einfachen Tradi, der zu jeder Tages- und Nachtzeit gefunden werden kann. Hier soll es weniger ums suchen, vielmehr ums Erinnern gehen! Momentan findet ihr vor Ort einen kleinen grünen Nano. [Hinter der Gedenktafel am Zaun]
Da es sich hier um einen Gedenkort handelt, hoffe ich, dass ihr euch an der Gedenktafel entsprechend verhaltet. Unter, hinter oder auf der Gedenktafel befindet sich keine der Dosen! Bitte passt auf, dass ihr trotz des meist hohen Muggelaufkommens (u. a. auch an dem benachbarten Kiosk) unauffällig sucht und loggt.
Dieser Ort kann auch auf WAYMARKING geloggt werden: waymark - WMR2TD
Viel Erfolg wünscht:
Quellen:
* http://www.markkleeberg.de/de/kultur_tourismus/sehenswertes/denkmale_gedenksteine/KZ-Aussenlager.html (Zugriff am 03.04.2016)
* http://aussenlager.buchenwald.de/index.php?article_id=124 (Zugriff am 03.04.2016)
* http://www.notenspur-leipzig.de/index.php?id=444&tx_ttnews[tt_news]=255&cHash=9b1bd838247469eb3065720ee377ef94 (Zugriff am 03.04.2016)
Erinnerungen zum Nachlesen:
* http://mephisto976.de/news/buchenwald-war-auch-leipzig-49109
* http://www.notenspur-leipzig.de/fileadmin/notenspur/content/pdf/Aktionen/Schneeblumenweg_LesetextStation1_.pdf
* http://www.notenspur-leipzig.de/fileadmin/notenspur/content/pdf/Aktionen/SchneeblumenwegLesetextMittelstation.pdf
* http://www.notenspur-leipzig.de/fileadmin/notenspur/content/pdf/Aktionen/SchneeblumenwegLesetextSchluss.pdf