Dort, wo Sankt Heinrich heute seine Besucher begrüßt, war vor 1880 eine unbewohnbare Sumpflandschaft. Der Grundstein wurde im Jahre 1927 gelegt. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit mit einem Kostenaufwand von 585.000 Reichsmark war die Kirche fertiggestellt. Geweiht wurde sie am 8. September 1929. Erst war die Überlegung diese neue Kirche der heiligen Dreifaltigkeit zu weihen. Doch man entschied sich um und weihte sei dem Heiligen Heinrich. Er war der Gründer des Bistums von Bamberg.
Die architektonische Planung von Sankt Heinrich geht auf Michael Kurz zurück. Der Stil nennt sich Sichtbetonbau und war damals eine sehr innovative Art um Kirchen zu bauen. Die Kirche zählt zu den ersten bedeutenden Sichtbeton-Kirchen in Deutschland. Im Südturm hingen zunächst zwei Glocken, von denen die größere im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt wurde. Sie wurde 1947 provisorisch durch eine eiserne Schlagglocke ersetzt. Das heutige Geläut wurde 1956 vom Bochumer Verein gegossen. Es besteht aus acht Gussstahlglocken und zählt zu den größten Gussstahlgeläuten. Die Kirche war selbst Opfer des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde ganze drei Mal von Bomben getroffen, dabei war sie gar nicht das Ziel gewesen, sondern der in der Nähe liegende Bahnhof. Die Bombenangriffe zerstörten fast die gesamte Kirche.
Sollten Sie Sankt Heinrich besichtigen wollen, achten Sie auf die neun Fenster im Chorturm. Entworfen hat diese der Architekt Michael Kurz, hergestellt wurden sie aber 1935 von Franz Müller. Die Fenster wurden genutzt um in Bildern das Messeopfer darzustellen. Die Sonne für Alpha, der Mond steht für Omega, sinnbildlich für Anfang und Ende. So stellen die Fenster Abendemahl, Verrat, die Leiden, die Kreuzigung und schlussendlich die Auferstehung dar.