Skip to content

Die vier Schwestern im Moor Traditional Cache

This cache has been archived.
Hidden : 8/25/2016
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Wie jeden Abend, kochten die vier Schwestern gemeinsam am Ofen für sich und ihren alten Vater das Abendmahl. Es war der 6. Mai 1865 und das Haus, indem alle fünf gemeinsam lebten, lag in der Bäckerstraße 13 inmitten des Zentrums von Oberstdorf.

Es war ein besonderer Abend für die vier Schwestern, denn jeden Monat zu Vollmond begaben sie sich zu später Stunde, sobald der Vater zu Bett gegangen war, an den Moorweiher, um die vier Himmelsgeister zu beschwören. Noch nie hatten sie Erfolg bei ihren Versuchen gehabt, aber das Verlangen danach etwas absurdes und verbotenes an einem mystischen Ort zu wagen, war spannender als brav zu Bett zu gehen.

An jenem besagten Abend, der Vater hatte bereits die Nachtruhe angekündigt und war zu Bett gegangen, da putzen sie die Küche fertig, zogen still ihre Schuhe an und schlichen sich heimlich und leise in die Dunkelheit hinaus. Die Nacht war mild denn es hatte seit sechs Wochen nicht geregnet und das trockene Holz der Häuser knarzte an jeder Ecke. Leise und schnell huschten sie durch die Gassen um nicht gesehen zu werden. Erst als sie am Hügel des Moorweihers ankamen fingen sie an laut zu lachen und sangen Lieder. Keine von den vier Schwestern dachte in diesem Moment daran, dass sie vergessen hatten das Feuer im Ofen der Küche zu erlöschen. Dieser stand offen und die Glut zischte vor sich hin.

An ihrem Platz im Moor angekommen, setzten sich die vier Schwestern in den Kreis. Der silberne Mond tanzte im Wasser des Weihers, der Wind wehte stark von Norden und man hörte das Raunen des Waldes in der Luft. Die Luft war trocken und kühl, und die Äste der Bäume nahmen allmählich Figuren an die sich in den Weiten der Dunkelheit verloren. Da fingen sie an, die vier Himmelsgeister zu rufen, es war ein uraltes Lied der Indianer:


Feuer, Wasser, Erde, Luft.


Ich rufe dich mein Feuergeist, dass du mir den Weg recht weist.
Ich rufe dich mein Wassergeist, dass du mich von Krankheit heilst.
Ich rufe dich mein Geist der Erde, dass aus mir nur Gutes werde.
Ich rufe dich mein Geist der Luft, dass du mich bewahrst vor Neid und Sucht.
Wenn du auf mich zukommst,
sehe ich nur dich.
Alles andere ist verschwommen,
und hinter dir ein helles Licht.


Wie so oft davor, sangen sie das Lied immer und immer wieder, hielten sich an den Händen und wurden dabei mal leiser und mal lauter.

In diesem Moment ahnten sie nicht, welches Unheil sie herbeigerufen hatten und dass das Lied von den alten Indianern nur von gelehrten und Weisen Schamanen gesungen werden darf.

So kam es dass im Haus ihres Vaters unten im Dorf ein Stückchen Glut aus dem heißen Ofen auf den Boden sprang, dabei die Schürze streifte und diese Feuer fing. Schnell brannte der Vorhang, die Türe und das ganze Stockwerk. Der Geist Feuers war unberechenbar und somit loderten die Flammen bald im gesamten Haus, bis auf die Straße hinaus. Dort holten sie sich Halt am Nachbarhaus, das wiederum in wenigen Momenten in flammen stand. Nach kürzester Zeit breitete sich das Feuer im gesamten Dorf aus und die Häuser brannten lichterloh.

Die Männer des damaligen "Spritzenhauses" kamen bald zur Stelle um mit den Löschversuchen zu beginnen, doch das Wasser reichte nicht aus.

Es war zu viel Feuer und zu wenig Wasser, so dass die Nebendörfer per Reiter als Verstärkung geholt wurden. Der gesamte Ortskern brannte und mittlerweile ist auch die Erde vom Feuer bedeckt worden. Niemand konnte mehr durch die Gassen gehen um die Häuser zu löschen. Mutige Männer die sich mit Wasser übergossen um durch die Flammen zu laufen, starben bei den Versuchen Menschen aus den Häusern zu retten.

Und zu guter Letzt drehte der Geist des Windes von Norden nach Westen so das die tobenden Flammen auch den Ortskern erreichten.

Bis auf am Rande liegende Häuser ist halb Oberstdorf in dieser Nacht mit vielen Bewohnern bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

Die vier Schwestern aber bemerkten draussen am Moorweiher von all dem Unglück nichts und ließen ihren Vater alleine in den Flammen der Geister sterben, die sie herbeigerufen hatten.

Erst am frühen Morgen als sie ins Dorf zurückkamen und die Menschen trauernd und verzweifelt die Trümmer bargen, wurde ihnen bewusst welch großes Unheil sie über das Dorf gebracht hatten.

Wochen vergingen und ein Gerücht breitete sich im Dorf aus. Weil sie die vier Schwestern merkwürdig benahmen und sie den Bürgern bereits durch ihr sonderbares Wissen und den fremden Liedern ein Dorn im Auge gewesen sind, machten sie die Schwestern für das Unheil der vier Himmelsgeister verantwortlich und beschlossen sie im Moor zu ertränken.

Man erzählt sich, da die vier Schwestern mit einem unreinen Herzen im Moor sterben mussten, haben sie sich nicht vom Leben lösen können. Ihre Körper verankerten sich auf dem Grund des Moores und schlugen Wurzeln so dass viele Jahre später vier große Bäume daraus gewachsen sind.

Und zu jedem 6. Mai bei Vollmond, kann man die vier Bäume singen hören. Sie singen das alte Lied der Indianer um die Himmelsgeister anzurufen und nach Vergebung zu bitten.

Additional Hints (No hints available.)