Eines Abends saß ich gemütlich in meinem Sessel und las ein Buch. Draußen tobte der Sturm. Das Buch war spannend. Ein moderner Serienkiller jagte ein altertümliches Geheimnis. Im Mittelpunkt stand ein verschollenes Bühnenstück aus dem siebzehnten Jahrhundert. Das Stück war voller diffamierender Anspielungen auf Personen des öffentlichen Lebens. Der Dichter musste wegen der allzu offenen Kritik am Hochadel um sein Leben fürchten. Nach und nach keimt der Verdacht auf, dass der vorgebliche Dichter, der aus eher ärmlichen Verhältnissen stammte, in Wahrheit nur seinen Namen verlieh. Stattdessen könnte eine Gruppe von Freunden oder sogar ein adliger Zeitgenosse das umfangreiche Opus unter Pseudonym geschrieben haben. Jener Zeitgenosse publizierte zwar auch unter seinem eigenen Namen, allerdings keine so netten Theaterstücke für das gemeine Volk. Er war ein rechter Geheimniskrämer, Wissenschaftler, Philosoph und französischer Botschafter, als er jene Idee hatte. Der Rest ist Schweigen.