Millionen TV-Zuschauer verfolgten 2009 den zweiteiligen RTL–Thriller „Der Vulkan“.
... Das Wasser des Flusses im fiktiven Eifelnest Lorchheim verfärbt sich rot, eine Schafherde stirbt,
Straßen sacken ab, im See verbrennen Menschen, weil der Boden explodiert, dann macht es gewaltig bumm.
Giftige Asche regnet herab. 700 Grad heiße Lava fließt von den Bergen. Hunderte Menschen sterben.
Es knallt. So laut, dass man es von Maria Laach in der Eifel bis Bonn hören kann. Eine riesige Aschewolke türmt sich auf und bedeckt ganz Nordrhein-Westfalen mit grauem Puder. Eine Magmakammer unter dem Laacher See ist ausgebrochen. Niemand hat mit einer Eruption in der Eifel gerechnet.
Pure Fiktion oder reale Möglichkeit?
Der renommierte Vulkanologe Hans-Ulrich Schmincke schreibt in seinem neuesten Buch (2009) über die Vulkane der Eifel:
„Die Aussage der Eifel-Vulkanismus sei definitiv erloschen, ist falsch!
Die weitere Aussage, weitere Vulkaneruptionen stünden unmittelbar bevor, ist allerdings genauso falsch und wissenschaftlich unhaltbar! ...
Zurzeit gibt es keinerlei Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Vulkaneruption!
... Zeitpunkt, Ort und Art einer zukünftigen Vulkaneruption in der Eifel lassen sich nicht vorhersagen.“
Der im RTL-Film „Der Vulkan“ gezeigte, gewaltige Vulkanausbruch ist eine reine Fiktion und die Aussagen der Dokumentation, ein Ausbruch steht demnächst bevor, sind nicht realistisch.
Wissenschaftlich korrekt ist es, zu sagen, dass der Eifel-Vulkanismus nicht erloschen ist, sondern sich seit nun 10.000 Jahren in einer Ruhephase befindet und irgendwann in der Zukunft wieder ausbrechen könnte!
Das Wort Zukunft sollte aber im geologischen Sinne interpretiert werden, wo ein Morgen 10.000, 100.000 Jahre oder mehr bedeutet! Wahrscheinlich sind es dann auch eher kleine Vulkanausbrüche wie Schlackenkegel oder Maare, als eine Großeruption wie der Laacher See.
Die Eifel ist eines der wenigen Vulkangebiete auf der Welt, wo man in einzigartigen Aufschlüssen und Steinbrüchen die vulkanische Formenvielfalt wissenschaftlich und eingehend studieren kann.
Wir stehen jetzt hier am Hasborner Sauerbrunnen der uns sehr viel zu erzählen hat:
Die Entstehung der Säuerlinge in der Eifel geht in erster Linie auf den Aufstieg von Kohlendioxid in großen Mengen und aus größerer Tiefe zurück. Die Bildung von Kohlendioxid erfolgt aufgrund der jungen vulkanischen Aktivitäten, wie sie besonders im Laacher-See-Gebiet noch bis vor 13.000 Jahren vorhanden waren.
Auch hier an dieser Stelle vermutet man im Untergrund einen erkaltenden Magmenkörper, aus dem laufend Kohlendioxid als Entgasungsprodukt entweicht.
Die Kohlendioxid-Gase wandern in Richtung Erdoberfläche. In einigen hundert Metern Tiefe kommt das Gas mit dem dort langsam zirkulierenden Grundwasser in Kontakt. Im Kontakt mit dem Grundwasser wird das Kohlendioxid mehr oder weniger vollständig im Wasser gelöst.
Ein kleiner Teil (meist nur 0,01% des Kohlendioxids) dieses gelösten Kohlendioxids setzt sich anschließend in die Kohlensäure um.
Das saure Grundwasser ist nun in der Lage, aus dem Gestein verschiedene Mineralien zu lösen.
Da das Grundwasser in diesen Tiefen sehr langsam fließt und der Gehalt an Kohlensäure aufgrund der großen Mengen von aufdrängendem Kohlendioxid sehr hoch ist, können relativ viele Mineralien herausgelöst werden und ins Grundwasser gelangen. Je mehr Mineralien Grundwasser beinhaltet, umso mehr erhöht sich zusätzlich sein Vermögen, weitere Mineralien zu lösen.
Die Zusammensetzung an Mineralien und die Färbung des Mineralwassers spiegelt bis zu einem gewissen Grad die Zusammensetzung des Gesteins im Untergrund wieder.
Wahrscheinlich denken viele, das sei lediglich Quatsch, aber wenn ihr euch mit der hier vor Ort befindlichen Schöpfquelle das Wasser aus dem Brunnen holt, könnt ihr die CO-Bläschen sehen und schmecken.
Das heißt, der Vulkan lebt noch.
In den 1990er Jahren meinten Forscher darin die Nachwehen der Eifel-Vulkane zu erkennen. Doch inzwischen deuten sie die Signale als Zeichen anhaltender Aktivität. Blasen im Wasser zeugen von Kohlendioxid-Gas, das aus dem Magma stammt. Steigt das Magma auf, setzt es vermutlich mehr CO2 frei.
Das Erdreich der Eifel ist in Bewegung. Vor allem zwischen Trier und Koblenz künden regelmäßig schwache Erdbeben von der Gefahr im Untergrund. Vermutlich löst aufsteigendes Grundwasser, das von dem Magma-Reservoir in 50 Kilometer Tiefe erhitzt wird, die Vibrationen aus.
Prof. Ulrich Schreiber, Geologe, Vulkan-Experte und Bestsellerautor („Die Flucht der Ameisen“) an der Universität Essen (bald Köln):
„Tatsächlich kann es in der Eifel jederzeit zu einem Ausbruch kommen.“
Wichtigstes Indiz dafür: ... die Bläschen der verschiedensten Mofetten und Säuerlinge in der Region, die zeigen, dass der Vulkanismus lebt ...
So jetzt haben wir euch genug Hintergrundwissen vermittelt, jetzt seit ihr dran:
Geht zum Brunnen , nehmt euch die Schöpfkelle und schöpft euch einen halben Liter Wasser.
Viel Spass mit unserem EARTHCACHE wünscht euch Nicky & alamo.team !!!
Logbedingungen:
Bitte beantwortet nachfolgende Fragen:
FRAGEN:
1. "Was ist der Beweis dafür, das die Quelle nicht vom nachfließenden Bachwasser gespeist wird?
2. Wie hoch ist die Menge des Kohlendioxides, die jährlich in der Eifel zutage tritt?
3. Warum ist das Quellwasser braun gefärbt und schmeckt säuerlich?
4. Wie hoch ist in der Regel die Temperatur des Quellwassers?
Sendet uns die Lösung per Mail oder über das Profil zu.
Solltet Ihr als Gruppen diesen Earthcache eingetragen haben, so hat jeder Logger einzeln die Lösungen zu übermitteln.
Nach Übermittlung der Antworten könnt ihr sofort loggen, wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt.
Quelle für Text: Infotafel und Maarmuseum Manderscheid (06572/920310)
An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank an Herrn Dr. Koziol vom MaarMuseum Manderscheid für die freundliche Unterstützung.
Wer unseren EarthCache absolviert hat, kann sein Profil gerne mit unserem Banner verzieren:
Kopiert Euch hierfür einfach folgenden Code in eure Profilseite:
<a href="http://coord.info/GC6W15J" target="_blank"><img src="http://img.geocaching.com/cache/large/cc844e39-d902-46e2-99ae-6ff323dbb68d_l.jpg "alt=Bilder hochladen" border="0" ></a>
HINWEIS:
Unser EarthCache liegt in einem Naturschutzgebiet / FFH-Gebiet "Kondelwald und Nebentäler der Mosel"
FFH-Gebiete sind spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen, die in mehreren Anhängen zur FFH-Richtlinie aufgelistet sind. FFH-Gebiete sind ein Teil des Natura 2000-Netzwerkes.
Also, bitte haltet euch daran, bleibt auf den Wanderwegen, damit dieser schöne EarthCache noch lange am Leben bleibt.
Wir bedanken uns schon im Voraus für eurer Mithilfe und wünschen euch viel Spass auf dieser schönen Wandertour.